Nach Party-Exzess in Litauen AKK zieht kompletten Panzergrenadierzug ab
16.06.2021, 14:58 Uhr
Die Panzergrenadiere sind im Rahmen einer NATO-Mission in Litauen stationiert.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Bei einer Party sollen einige Soldaten rechtsradikale Lieder gesungen haben, Filmaufnahmen zeigen einen mutmaßlichen sexuellen Übergriff. Die Verteidigungsministerin zieht in Konsequenz den ganzen Panzergrenadierzug aus Litauen ab. Bei den Ermittlungen fallen noch weitere Unregelmäßigkeiten auf.
Die Bundeswehr zieht nach schwerem Fehlverhalten von eigenen Soldaten der NATO-Mission in Litauen am Donnerstag einen ganzen Panzergrenadierzug zurück nach Deutschland ab. Bei den Hauptbeschuldigten werde zudem eine fristlose Entlassung nach dem Soldatengesetz geprüft, teilte das Verteidigungsministerium mit. In die Ermittlungen sei auch der Militärische Abschirmdienst (MAD) eingebunden.
Im Zuge der Untersuchung gebe es auch Verdachtsmomente zu weiteren Unregelmäßigkeiten, darunter ein Fehlbestand an Munition in dreistelliger Höhe. Ermittlungen hätten bereits einen Anfangsverdacht auf Straftaten wie sexuelle Nötigung, Beleidigung, womöglich mit rassistischem Hintergrund sowie auf extremistische Verhaltensweisen ergeben.
Bei der Party Ende April in einem Hotel sollen laut "Spiegel" rechtsradikale und antisemitische Lieder gesungen worden sein. Von einem mutmaßlichen sexuellen Übergriff gebe es auch Film-Aufnahmen. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte erklärt, auch diejenigen würden zur Rechenschaft gezogen, die möglicherweise etwas von den Vorfällen wussten, Informationen aber nicht weitergaben.
Quelle: ntv.de, jhe/dpa