US-Terrorismusbericht Al-Kaida "anpassungsfähig"
05.08.2010, 22:39 UhrDie USA halten Al-Kaida unverändert für die größte Bedrohung ihrer nationalen Sicherheit. Das Terrornetzwerk habe zwar Rückschläge hinnehmen müssen, konnte aber andererseits Positionen verstärken, heißt es im Jahresbericht des Außenministeriums. Besorgt sei man über den wachsenden Einfluss der Al-Kaida in Afrika.

Mutmaßliche Al-Kaida-Terroristen stehen Anfang Juli in Jemen vor Gericht.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die hinter den Anschlägen vom 11. September 2001 stehende Terror-Organisation Al-Kaida hat sich nach Einschätzung der USA als "anpassungsfähige und robuste Terrorgruppe erwiesen, deren Ziel es bleibt, die Vereinigten Staaten und deren Interessen im Ausland anzugreifen". Sie bleibe die schlagkräftigste Terrororganisation und größte Bedrohung für die USA, heißt es im alljährlichen Terrorismus-Bericht für das Jahr 2009, den das US-Außenministerium veröffentlichte. Die Al-Kaida hat zwar im vergangenen Jahr in Pakistan Schläge hinnehmen müssen, aber sie konnte in anderen Regionen ihre Position verstärken.
Die in Afghanistan gegen die USA und ihre Verbündeten kämpfenden Taliban würden unverändert von der Al-Kaida finanziert und ausgebildet. Sie blieben ein harter Gegner im Süden und Osten des Landes und dehnten ihre Präsenz zunehmend in den Norden und Westen aus.
Der Verlust von mehreren Anführern habe es schwerer für die Al-Kaida gemacht, Geld zu sammeln und Mitglieder zu rekrutieren, erläuterte Daniel Benjamin, Terrorabwehrexperte des Ministeriums. Hinzugekommen sei Unmut bei Muslimen über Al-Kaida-Angriffe auf andere Muslime. Auf der anderen Seite habe die Terrororganisation durch Verbündete und Stellvertretergruppen im Jemen, in Nordafrika und Somalia an Stärke gewonnen. Die Region biete ein ideales Umfeld für den Transit und die Ausbildung von Terroristen.
Iran führt schwarze Liste an
Der Iran, Kuba und Syrien und der Sudan werden unverändert auf der schwarzen Liste der Terror-Unterstützer geführt, wobei der Iran an der Spitze genannt wird. Nordkorea, das im Jahr 2008 vom damaligen US-Präsidenten George W. Bush von der Liste gestrichen worden war, wird hingegen weiterhin von den USA nicht als Unterstützer des internationalen Terrorismus aufgelistet.
Gleichwohl ging laut US-Außenministerium 2009 die Zahl der Terroranschläge weltweit auf knapp 11.000 zurück. Das war der niedrigste Stand seit 2006, als mehr als 14.400 Anschläge verübt wurden. Die Zahl der Todesopfer sei auf rund 15.000 nach fast 23.000 zurückgegangen. Auch im Irak seien die Anschläge im vorigen Jahr stark rückläufig gewesen.
Quelle: ntv.de, rts/dpa