Anschläge vom 11. September Anklagen gegen fünf Verdächtige
13.05.2008, 22:27 UhrDas US-Pentagon hat ohne Angaben von Gründen die Anklage gegen Mohammed al-Kahtani fallengelassen, der als "20. Attentäter" der Anschläge vom 11. September 2001 galt. Zugleich habe die US-Militärjustiz jedoch die Anklagen gegen den Ex-Chefplaner des Terrornetzes El Kaida, Chalid Scheich Mohammed, sowie vier weitere mutmaßliche Beteiligte der verheerenden Terroranschläge von New York und Washington bestätigt, teilte das Pentagon mit. Im Falle einer Verurteilung droht ihnen die Todesstrafe. Die fünf sitzen im US-Gefangenenlager Guantnamo Bay (Kuba).
Neben Chalid Scheich Mohammed sind noch Ramzi Binalshibh, Ali Abdel Asis Ali, Mustafa Ahmed al-Hausaui und Walid bin Attasch angeklagt. Ihnen allen wird unter anderem Verschwörung, Mord in Verbindung mit Verletzung von Kriegsgesetzen, Angriffe auf Zivilisten, vorsätzliche schwere Körperverletzung und Terrorismus vorgeworfen. Vier der Häftlinge - Mohammed, Attasch, Binalshibh und Ali - sollen sich außerdem wegen Flugzeugentführung verantworten.
Das Pentagon will ihnen gemeinsam den Prozess vor einem Sondergericht machen. Diese sogenannten Militärkommissionen, wurden eigens für Verfahren gegen Guantnamo-Häftlinge geschaffen. Angeklagte haben in diesen Prozessen weniger Rechte als in normalen Militär- oder Zivilverfahren. Die Kommissionen werden daher auch von vielen westlichen US-Verbündeten als fragwürdig kritisiert.
Dem saudi-arabischen Staatsbürger Al-Kahtani war vor den Anschlägen die Einreise in die USA verweigert worden. Nach US-Militärangaben hatte er damals mehr als 2.400 US-Dollar Bargeld bei sich, aber kein Rückflugticket. Zudem habe er geplant, sich mit dem Anführer der Attentäter Mohammed Atta zu treffen. Al-Kahtani wurde später in Afghanistan gefasst.
Quelle: ntv.de