Politik

"USA den Weg abgeschnitten" Assad lobt Putins Pakt mit der Türkei

Sie sind zwar nicht Verbündete auf Augenhöhe, aber Syriens Diktator Assad ist sehr zufrieden mit der Nordsyrien-Politik des russischen Präsidenten Putin.

Sie sind zwar nicht Verbündete auf Augenhöhe, aber Syriens Diktator Assad ist sehr zufrieden mit der Nordsyrien-Politik des russischen Präsidenten Putin.

(Foto: REUTERS)

Syriens Diktator will nichts von einem internationalen Militäreinsatz in Nordsyrien wissen, wie ihn CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer vorgeschlagen hat. Stattdessen lobt Assad seinen Verbündeten, den russischen Präsidenten Putin. Der habe die Türkei gestoppt und den Einfluss der USA begrenzt.

Syriens Präsident Baschar al-Assad hat den Vorschlag von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer für eine internationale Sicherheitszone im Norden des Landes abgelehnt. In einem Interview des syrischen Staatsfernsehens lobte er dagegen das Abkommen Russlands mit der Türkei zum Abzug der Kurden aus diesem Gebiet. Damit habe Russland der Türkei Einhalt geboten, und nicht nur den USA den Weg abgeschnitten, sondern auch der Internationalisierung, die Deutschland vorgeschlagen habe, erklärte Assad. "Das Abkommen ist vorübergehend, nicht dauerhaft. Es ist ein positiver Schritt, (...) der die Schäden vermindert."

Bei dem deutschen Vorschlag sei es darum gegangen, die Sicherheit in der Region unter internationaler Schirmherrschaft wieder herzustellen, sagte Assad. Damit wäre verfestigt worden, dass das Gebiet außerhalb der Kontrolle des syrischen Staates liege und das Land geteilt sei.

Kramp-Karrenbauer, die auch CDU-Vorsitzende ist, hatte eine von UN-Truppen gesicherte Schutzzone in Nordsyrien vorgeschlagen. Vergangene Woche hatte sie den Plan, den sie in der Koalition nicht abgestimmt hatte, bei einem Nato-Treffen vorgestellt. Öffentlich hat sich aber bislang kein Land dahinter gestellt.

Assad hat Zweifel an Al-Bagdadis Tötung

Die Türkei war vor rund drei Wochen in Syrien einmarschiert, um die von ihr als Terrororganisation angesehene Kurdenmiliz YPG zu verdrängen. Zuvor hatten die bislang mit den Kurden verbündeten US-Truppen mit ihrem Abzug aus dem Gebiet begonnen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Russlands Staatschef Wladimir Putin hatten sich in Sotschi darauf verständigt, das nordsyrische Grenzgebiet zur Türkei gemeinsam zu kontrollieren. Erdogan will dort ein bis zwei Millionen syrische Flüchtlinge aus der Türkei ansiedeln.

Assad äußerte zugleich Zweifel, dass IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi vom US-Militär wirklich getötet worden ist. "Wir wissen nicht wirklich, ob es eine Operation gegeben hat oder nicht", sagte er. "Warum sind die (sterblichen) Überreste Al-Bagdadis nicht gezeigt worden?" Das sei Teil "der Tricks" der Amerikaner. "Deswegen sollten wir nicht alles glauben, was sie sagen, bis sie mit dem Beweis kommen." Spezialkräfte des US-Militärs hatten Al-Bagdadi vergangenes Wochenende in einem Gehöft im Nordwesten Syriens aufgespürt. Dort zündete er eine Sprengstoffweste. Der IS bestätigte am Donnerstag den Tod seines Anführers und gab den Namen seines Nachfolgers bekannt.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen