Iran und IAEA nähern sich mit Trippelschritten Atomanlage Parchin bleibt verschlossen
09.02.2014, 15:24 Uhr
Die Atomanlage Parchin, südöstlich von Teheran.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Im Atomstreit vereinbaren die Internationationale Atomenergiebehörde und der Iran weitere Schritte zur Annäherung. Die verdächtige Atomanlage Parchin bleibt jedoch weiter unzugänglich für Inspektoren - aus iranischer Sicht womöglich aus gutem Grund.
Der Iran und die Internationale Atomenergiebehörde IAEA haben sich nach zwei Tagen Verhandlungen in Teheran auf weitere Atominspektionen geeinigt. Einzelheiten sollen in Kürze bekannt gegeben werden, sagte Irans IAEA-Botschafter Resa Nadschafi laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Isna. Beide Seiten hätten insgesamt sieben weitere Schritte vereinbart, die bis zum 15. Mai umgesetzt werden sollten, teilte die IAEA mit.
Die zweitägigen Verhandlungen sind verbunden mit dem Sechs-Stufen-Plan zur Kontrolle des gesamten iranischen Atomprogramms, auf den sich der Iran mit den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland (5+1) im vergangenen Jahr geeinigt hatte. Demnach muss der Iran unter anderem die Anreicherung von Uran auf 20 Prozent einstellen und den Bau an dem Schwerwasserreaktor Arak stoppen. Im Gegenzug lockert der Westen Sanktionen gegen Teheran.
Experimente mit Atomsprengköpfen?
Nadschafi sagte, der Iran habe seinen Teil des im November vereinbarten Sechs-Stufen-Plans erfüllt. Laut Teheran waren die zweitägigen Gespräche in Teheran ein Wegweiser für die nächsten Atomverhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland, die am 18. Februar in Wien stattfinden.
Strittig ist vor allem eine Inspektion der Militäranlage Parchin südöstlich von Teheran. Westliche Geheimdienste vermuten, dass dort Experimente zur Entwicklung von Atomsprengköpfen stattgefunden haben. Die iranische Führung will einer Inspektion nur zustimmen, wenn alle anderen Differenzen mit den Verhandlungspartnern ausgeräumt sind.
Der Iran entsandte unterdessen nach Angaben eines Admirals eine Kriegsflotte an die Grenze von US-Hoheitsgewässern in den Atlantik. Mit der Mission sollten die Fähigkeiten der iranischen Flotte in internationalen Gewässern gezeigt werden, sagte Afschin Resaei Haddad, Marinekommandeur in Nordiran, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna meldete. Weder das Verteidigungsministerium in Teheran noch die iranischen Marine bestätigten den Bericht.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa