Angriff auf Militärkrankenhaus in Kabul Attentäter tötet Medizinstudenten
21.05.2011, 13:38 UhrDie afghanischen Taliban kündigen eine Frühjahrsoffensive an. Dazu gehört auch ein Selbstmordanschlag auf ein Kabuler Militärkrankenhaus. Ein Attentäter sprengt sich im Speisesaal in die Luft. Dabei sterben mehrere Medizinstudenten, etliche weitere werden verletzt.
Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Militärkrankenhaus in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens sechs Menschen getötet worden. 23 weitere wurden verletzt, als sich ein Attentäter in einem Speisesaal auf dem Klinikgelände in die Luft sprengte, wie das afghanische Verteidigungsministerium mitteilte. Zu dem Anschlag bekannten sich die radikalislamischen Taliban.
Nach Angaben eines Ministeriumssprechers sprengte sich der Attentäter in einem Zelt in die Luft, das von den Medizinstudenten als Speisesaal genutzt wurde. Unter den Toten waren mindestens drei Studenten. Wie der Fernsehsender Tolo berichtete, ereignete sich die Explosion während einer Essenspause.
Ein Talibansprecher sagte, zwei Angreifer seien in das gut gesicherte Krankenhaus im Stadtzentrum eingedrungen, das als eines der größten und am besten ausgestatteten in Afghanistan gilt. Während sich der erste Attentäter sofort in die Luft sprengte, wurde der zweite erst nach einem rund eineinhalbstündigen Feuergefecht mit Sicherheitskräften getötet.
Das Krankenhausgelände liegt im Zentrum Kabuls nur wenige hundert Meter entfernt von der US-Botschaft. Gleich nach dem Anschlag wurde das Gebiet weiträumig abgesperrt. Die Taliban gaben die Zahl der bei dem Anschlag Getöteten mit 51 an. Die Angaben der Extremisten sind jedoch meist stark übertrieben.
Die Taliban hatten Ende April den Beginn ihrer "Frühjahrsoffensive" angekündigt. Am Donnerstag waren bei einem nächtlichen Angriff im Osten des Landes 36 Angestellte einer Baufirma getötet worden. Es war der bislang folgenschwerste Anschlag seit der Ankündigung.
Quelle: ntv.de, AFP