Signal an China Australien baut Stützpunkt für Atom-U-Boote
07.03.2022, 08:57 Uhr
Der neue australische Stützpunkt soll auch Anlaufstelle für US-Atom-U-Boote werden.
(Foto: picture alliance / Amanda Gray/US Verteidigungsministerium /dpa)
Für eine bessere strategische Abschreckungsfähigkeit will Australien an seiner Ostküste einen neuen Militärstützpunkt für Atom-U-Boote errichten. Dieser soll auch Anlaufstelle für die USA und Großbritannien werden. Damit soll ein Zeichen an autokratische Mächte gesendet werden.
Australien plant an seiner Ostküste einen neuen Militärstützpunkt für Atom-U-Boote. "Die Einrichtung einer zweiten U-Boot-Basis an unserer Ostküste wird unsere strategische Abschreckungsfähigkeit verbessern", sagte Premierminister Scott Morrison. Als möglicher Standort seien drei Orte in den Blick genommen worden: die Metropole Brisbane im Bundesstaat Queensland sowie die Küstenstadt Newcastle und der Seehafen Port Kembla in New South Wales. Die Flottenbasis West in der Nähe von Perth am Indischen Ozean bleibe aber unverändert bestehen und auch in Zukunft strategisch wichtig.
Die neue Basis werde "auch regelmäßigen Besuch von Atom-U-Booten aus den USA und Großbritanniens ermöglichen", betonte Morrison. Im vergangenen Jahr hatten die USA, Großbritannien und Australien eine neue "Sicherheitsallianz" bekannt geben. Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden kündigte an, Australien den Erwerb von nuklearbetriebenen U-Booten zu ermöglichen, um Sicherheit und militärische Abschreckung im Indopazifik zu stärken. Das neue Bündnis trägt in Anlehnung an die englischen Abkürzungen der beteiligten Länder den Namen Aukus. Atom-U-Boote sind leiser als herkömmliche Boote und können länger ohne Pause fahren.
Nach Ansicht von Sicherheitsexperten richtet sich die neue Allianz eindeutig gegen die militärische Bedrohung durch China im Indopazifik. Die Regierung in Canberra hatte angekündigt, die Verteidigungsausgaben in diesem Jahr auf fast 2,1 Prozent des BIP zu erhöhen und in den nächsten zehn Jahren 578 Milliarden australische Dollar (385 Milliarden Euro) ins Militär zu investieren.
Morrison erklärte, Russlands Angriff auf die Ukraine sei ein Zeichen dafür, dass Autokraten versuchten, eine neue Weltordnung zu schaffen. Die Auswirkungen des Krieges seien nicht nur in Europa zu spüren, sie würden sich unweigerlich bis in den Indopazifik erstrecken.
Quelle: ntv.de, ysc/dpa