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Nach Angriff auf Polen Auswärtiges Amt bestellt russischen Botschafter ein

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Der russische Botschafter Sergej Netschajew in Deutschland wurde ins Auswärtige Amt zitiert.

Der russische Botschafter Sergej Netschajew in Deutschland wurde ins Auswärtige Amt zitiert.

(Foto: picture alliance/dpa)

Als Reaktion auf den Drohnenangriff der Kreml-Streitkräfte auf Polen bestellen Deutschland und Frankreich den jeweiligen russischen Botschafter ein. Moskaus Vorgehen sei inakzeptabel, heißt es aus Berlin. Paris will zudem deutlich machen, dass man sich nicht einschüchtern lasse.

Als Reaktion auf die Verletzungen des polnischen Luftraums durch russische Drohnen hat das Auswärtige Amt den russischen Botschafter einbestellt. Das Agieren des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei "gefährlich" und "inakzeptabel", teilte das Ministerium auf der Plattform X zur Begründung mit. "Die #Nato steht fest zusammen, um unser Bündnisgebiet & unsere Sicherheit zu verteidigen."

Die Einbestellung eines Botschafters gilt als deutliche Form des diplomatischen Protests. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte bereits am Mittwoch erklärt, dass er die Verletzung des polnischen Luftraums nicht für ein Versehen halte. Er sehe darin "eine ganz ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa". Merz sprach auch von einer "neuen Qualität von Angriffen, die wir aus Russland sehen".

Polen wies zudem die Einschätzung von US-Präsident Donald Trump zurück, wonach das massive Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum möglicherweise auf einem Fehler beruhte. "Wir würden uns auch wünschen, dass der Drohnenangriff auf Polen ein Fehler war. War er aber nicht. Und wir wissen das", schrieb Regierungschef Donald Tusk auf X.

Bei einer Pressekonferenz fügte er hinzu, Polens Geheimdienste und Militär hätten ausreichend Informationen dazu, wer verantwortlich sei. Man kenne die Urheber, den Startort der Drohnen und die Absicht hinter der Aktion.

Auch Frankreich reagiert

Auch Frankreich bestellt nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum den russischen Botschafter in Paris ein. Man werde ihm sagen, dass man sich nicht einschüchtern lasse, sagte der geschäftsführende Außenminister Jean-Noël Barrot im Sender France Inter. Außerdem müsse Russland aufhören, die Nato und ihre Verbündeten zu testen.

Als Reaktion auf den Vorfall schicken Deutschland und Frankreich weitere Kampfjets zum Schutz des polnischen Luftraums und der Nato-Ostflanke.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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