Politik

Waffe der Blutbäder in den USA Beim Attentat auf Trump soll eine AR-15 die Tatwaffe sein

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die mutmaßliche Tatwaffe des Attentats auf Trump: Das Gewehr AR-15.

Die mutmaßliche Tatwaffe des Attentats auf Trump: Das Gewehr AR-15.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Nach dem Attentat auf Ex-Präsident Trump stellt die Polizei die mutmaßliche Tatwaffe sicher. Es handelt sich offenbar um ein AR-15-Gewehr. Im Zusammenhang mit Vorfällen von Schusswaffenkriminalität steht in den USA immer wieder das Gewehr AR-15 in der Diskussion.

Ermittler haben nach dem Attentat auf Ex-Präsident Donald Trump übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge ein halb automatisches Gewehr vom Typ AR-15 sichergestellt. Dieses ist mutmaßliche Tatwaffe, berichteten unter anderem die "New York Times" und die "Washington Post".

Das Gewehr ist äußerlich fast identisch mit dem Sturmgewehr M16, das der Hersteller Colt an das Militär verkauft. Das AR-15 ist die Ausführung für Zivilisten. Anders als bei der militärischen Version ist mit dieser Waffe technisch gesehen kein Dauerfeuer möglich. Geübte Schützen können dennoch sehr viele Schüsse in sehr kurzer Zeit abgeben.

Eine solche Waffe wiegt nicht viel. Sie wird in verschiedenen Ausführungen von mehreren Herstellern angeboten, die Feuerkraft der Gewehre ist daher unterschiedlich. Auf der Webseite eines Herstellers kostet es aktuell - je nach Ausführung - um die 1.000 US-Dollar (920 Euro).

Traurige Berühmtheit: Die Waffe der Blutbäder

Dieser Gewehrtyp wurde in den vergangenen Jahren in den USA immer wieder von Schützen benutzt, die mehrere Menschen töteten, bei sogenannten "mass shootings": Am 14. Februar 2018 wurden 17 Menschen in Parkland, am 1. Oktober 2017 wurden 58 Menschen in Las Vegas, am 5. November 2017 wurden 26 Menschen in Sutherland Springs, am 14. Dezember 2012 wurden 20 Kinder in Newton durch ein AR-15-Gewehr ermordet.

Ursprünglich wurde die Waffe Ende der 1950er-Jahren entwickelt. Die AR-15 diente als Vorlage für die M16, das Standardgewehr der US-Truppen im Vietnamkrieg. Als 1977 das Patent auslief, begannen Rüstungsunternehmen billige Kopien unter anderem Namen herzustellen. Sie ist seit den frühen 2000ern die beliebteste Waffe in den USA.

Das Gewehr ist in der immer wieder aufflammenden Diskussionen über eine Verschärfung des Waffenrechts in den USA daher auch besonders umstritten. Die AR-15-Gewehre waren einige Jahre verboten, sind aber seit 2004 wieder frei erhältlich. Befürworter argumentieren, Millionen Amerikaner schätzten das AR-15 als Jagdgewehr, zur Selbstverteidigung oder für die hobbymäßige Nutzung auf Schießständen.

Quelle: ntv.de, rwe/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen