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Warnung aus den USA CNN: Russisches Attentat auf Rheinmetall-Chef vereitelt

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Rheinmetall-Chef Papperger (r.) mit Verteidigungsminister Pistorius.

Rheinmetall-Chef Papperger (r.) mit Verteidigungsminister Pistorius.

(Foto: picture alliance/dpa)

Armin Papperger setzt sich für eine stärkere Unterstützung der Ukraine ein. Das macht den Rheinmetall-Chef offenbar zu einem Ziel russischer Dienste. Einem Bericht zufolge können deutsche Behörden einen Anschlag auf Papperger nach einer Warnung aus den USA verhindern.

Die USA und Deutschland haben dem US-Fernsehsender CNN zufolge Pläne Russlands zur Ermordung von Rheinmetall-Chef Armin Papperger vereitelt. Die russische Regierung habe Anfang des Jahres ein Attentat auf den Chef des Rüstungskonzerns geplant, der Waffen und Militärfahrzeuge an die Ukraine liefert, berichtete CNN unter Berufung auf fünf Behördenvertreter in den USA und Deutschland. Demnach gehört das Attentat zu einer Reihe von russischen Plänen zur Ermordung von Führungskräften der Rüstungsindustrie in ganz Europa. Der Plan zur Ermordung von Papperger sei der ausgereifteste gewesen.

Dem Bericht zufolge informierten die USA die Regierung in Berlin, nachdem sie von den Anschlagsplänen erfahren hatten. Deutsche Geheimdienste seien dann in der Lage gewesen, Papperger zu schützen und das Komplott zu vereiteln. Rheinmetall ist einer der größten Hersteller von Munition weltweit und produziert für die Ukraine dringend benötigte 155-Millimeter-Artilleriegranaten. Das Unternehmen eröffnet in der kommenden Woche zudem ein Werk für gepanzerte Fahrzeuge in der Ukraine, was laut einer CNN-Quelle in Moskau für Beunruhigung sorgt.

"Unsere Sicherheitsbehörden sind sehr wachsam"

Papperger hat sich für mehr Waffenlieferungen an die Ukraine starkgemacht. Sein Konzern betreibt gemeinsam mit der Ukraine bereits einen Reparaturbetrieb für Panzer im Westen des Landes. Erst im Juni hatte Papperger angekündigt, die Zusammenarbeit mit Kiew ausweiten und Lynx-Schützenpanzer liefern zu wollen.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erklärte am Rande des NATO-Gipfels in Washington zu dem CNN-Bericht, dieser bestätige den "hybriden Angriffskrieg", den Russland führe. "Und das unterstreicht erneut, dass wir gemeinsam als Europäer uns bestmöglich schützen müssen und nicht naiv sein dürfen", fügte sie hinzu.

Konkret wollte sich die Bundesregierung aber nicht zu dem Bericht äußern. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums antwortete auf Anfrage: "Wir können den Bericht von CNN nicht kommentieren. Grundsätzlich gilt: Die Bundesregierung nimmt die Bedrohungen durch das russische Regime sehr ernst. Unsere Sicherheitsbehörden sind sehr wachsam und handeln entsprechend, in enger Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern."

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Die Bundesregierung werde sich "durch die russischen Bedrohungen nicht einschüchtern lassen", betonte der Ministeriumssprecher auch. Die Regierung werde "weiter alles daran setzen, mögliche Bedrohungen in Deutschland zu unterbinden".

Ein Sprecher von Rheinmetall wollte den CNN-Bericht nicht kommentieren. Zu Fragen der Konzernsicherheit äußere man sich nicht. "In regelmäßiger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden werden stets die erforderlichen Maßnahmen getroffen", sagte er lediglich.

Quelle: ntv.de, jpe/rts/AFP

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