"Gärende Masse" Bericht: Zahl der militanten Rechten steigt
25.01.2017, 07:00 Uhr
Die Anzahl der Rechtsextremen in Deutschland wächst.
(Foto: dpa)
In Deutschland gibt es eine steigende Anzahl Rechtsextremer. Einem Bericht zufolge werden diese auch immer gewalttätiger. Zentrales Feindbild sind vor allem Flüchtlinge. In Sicherheitskreisen wird nun befürchtet, dass die rechte Szene noch unübersichtlicher wird.
Die rechtsextreme Szene in Deutschland wächst und wird einem Medienbericht zufolge militanter. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der gewaltorientierten Rechtsextremisten auf 12.100 gestiegen, berichtet der "Tagesspiegel" und beruft sich auf Sicherheitskreise. Das sei deutlich mehr als die Hälfte des gesamten Spektrums mit etwa 23.000 Personen. Damit setze sich der Trend der vergangenen Jahre fort.
Im Jahr 2015 habe der Verfassungsschutz 22.600 Rechtsextremisten gezählt, davon seien 11.800 als gewaltorientiert eingestuft worden, heißt es in dem Bericht. "Die Aggressivität nimmt noch zu", sagten Sicherheitsexperten. Es gebe eine "gärende Masse", die sich als Vollstrecker des Volkswillens sehe. Zentrale Feindbilder seien Flüchtlinge und der Islam.
Zu den gewaltorientierten Rechten müssten zunehmend auch Menschen gezählt werden, die bis vor Kurzem weder den Nachrichtendiensten noch der Polizei als Extremisten bekannt gewesen seien, hieß es dem Bericht zufolge. Damit werde die Warnung des Bundeskriminalamtes bestätigt, bei den Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte gebe es immer mehr Täter, die zuvor nicht in einer rechtsextremistischen Organisation aktiv gewesen seien.
Die NPD könne von dieser Entwicklung zwar nicht profitieren, gewachsen sei aber das Spektrum der sogenannten subkulturell geprägten Rechtsextremisten auf 8500 Personen, von 8200 im Vorjahr. So nennt der Verfassungsschutz die vielschichtige Sphäre jenseits festgefügter Organisationen, darunter die rechte Musikszene, Skinhead-Cliquen und lose Zusammenschlüsse im Internet. Das gesamte rechtsextremistische Spektrum werde laut Sicherheitskreisen zunehmend unübersichtlich, schreibt die Zeitung.
Quelle: ntv.de, kpi/AFP/rts