Politik

Zehn Millionen für Kondome Berlin widerspricht dem Papst

Die Bundesregierung setzt bei der Aidsbekämpfung in der Dritten Welt trotz der Kritik von Papst Benedikt XVI. auf Kondome. Nach Angaben des Entwicklungshilfeministeriums gibt der Bund pro Jahr etwa zehn Millionen Euro für die Bereitstellung von Kondomen in Ländern der Dritten Welt aus. Insgesamt unterstützt Deutschland demnach Maßnahmen zur Bekämpfung von HIV in mehr als 40 Ländern.

Papst Benedikt XVI. hatte mit seinen umstrittenen Äußerungen auf seiner Afrika-Reise zum Thema AIDS für weltweite Aufregung gesorgt. Er hatte gesagt, dass Kondome das Aids-Problem eher verschlimmern. Die Internationale Aids-Gesellschaft (IAS) nannte diese Haltung "empörend". Die Äußerungen des Papstes widersprächen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Auch mit dem Thema Abtreibungen hatte Benedikt XVI. ein weiteres heißes Eisen angefasst. Er bekräftigte das kirchliche Abtreibungsverbot selbst in Fällen, in denen das Leben der Schwangeren in Gefahr ist.

Den Äußerungen des Papstes hat auch Spanien eine Lieferung von einer Million Präservative nach Afrika entgegengesetzt. Mit der Kondom-Lieferung solle die Ausbreitung von HIV und Aids in Afrika bekämpft werden, teilte das spanische Gesundheitsministerium mit. Kondome hätten sich "als notwendiger Bestandteil der Präventionspolitik" erwiesen und seien "eine wirksame Barriere gegen das Virus".

Quelle: ntv.de

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