Politik

Anschlag in Ägypten Bombe explodiert an Pipeline

Auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel verüben Saboteure zum dritten Mal einen Anschlag auf eine Gas-Pipeline. Eine angebliche zweite Bombe sei entschärft worden, heißt es aus Sicherheitskreisen. Besonders die über die Pipeline abgewickelten Gaslieferungen nach Israel sind in Ägypten höchst umstritten.

DAB1094-20110704.jpg7140612052881737842.jpg

(Foto: AP)

Zum dritten Mal seit dem politischen Umbruch in Ägypten haben Saboteure einen Anschlag auf eine Gaspipeline nach Jordanien und Israel verübt. Augenzeugen auf der Sinai-Halbinsel sagten, bewaffnete maskierte Männer hätten im Bezirk Bir al-Abed eine Explosion an der Pipeline ausgelöst. Über dem Ort sei eine hohe Rauchsäule aufgestiegen. Verletzte gab es nach offiziellen Angaben nicht. Viele Ägypter lehnen die Gas-Lieferungen an den jüdischen Staat wegen der israelischen Besatzungspolitik ab.

Der Gouverneur der Provinz Nord-Sinai, Abdulwahab Mabruk, erklärte, die Saboteure hätten eine Zeitbombe benutzt. Aus Sicherheitskreisen hieß es, unweit des Explosionsherdes hätten die Ermittler noch eine zweite Bombe entdeckt. Diese sei später erfolgreich entschärft worden. Das Feuer konnte bis zum Mittag unter Kontrolle gebracht werden. Aussagen von Augenzeugen deuten darauf hin, dass die gleichen Saboteure am Werk waren wie bei früheren Anschlägen auf die Pipeline.

Der Außenminister der ägyptischen Übergangsregierung, Mohammed al-Orabi, hatte kurz vor dem Anschlag in einem Interview erklärt, sein Amt werde demnächst über die Frage der Gas-Exporte nach Israel beraten.

An dem umstrittenen Gas-Geschäft ist der ägyptische Geschäftsmann Hussein Salim beteiligt, der auch die spanische Staatsbürgerschaft besitzt. Im Juni war er in Spanien unter Korruptionsverdacht festgenommen und anschließend gegen eine hohe Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Salim, der einst als Vertauter von Präsident Husni Mubarak galt, wird von der ägyptischen Justiz per Haftbefehl gesucht. Er soll sich kurz vor der Entmachtung Mubaraks im vergangenen Februar aus Ägypten abgesetzt haben.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen