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Anti-Terror-Behörde ermittelt Bombe explodiert vor Ministerium in Athen

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Auf dieser Kreuzung vor der Alpha Bank in Athen kommt es am frühen Samstagmorgen zu einer Explosion.

Auf dieser Kreuzung vor der Alpha Bank in Athen kommt es am frühen Samstagmorgen zu einer Explosion.

(Foto: picture alliance / Schoening)

In der Nacht explodiert ein Sprengsatz vor dem Arbeitsministerium im Zentrum der griechischen Hauptstadt. Wie die griechische Polizei mitteilt, wird bei dem Vorfall niemand verletzt. Demnach reklamiert eine bislang unbekannte, vermutlich linksextreme Gruppe die Tat für sich.

Vor dem Arbeitsministerium in der griechischen Hauptstadt Athen ist am frühen Morgen nach Polizeiangaben ein Sprengsatz detoniert. Es habe keine Verletzten gegeben, teilte die Griechische Polizei mit. Der Sprengsatz explodierte auf einer Kreuzung zwischen dem Arbeitsministerium und einer Filiale der Alpha Bank, berichtete der griechische Rundfunk ERTnews.

Eine griechische Zeitung habe zuvor einen Anruf von einer unbekannten Person erhalten, in dem es hieß, eine Bombe sei bei dem Ministerium platziert worden. Die Zeitung habe die Polizei informiert, die daraufhin die Umgebung abgeriegelt habe. Bei der daraufhin folgenden Detonation sei das Gebäude beschädigt worden, Fensterscheiben seien zu Bruch gegangen, teilte die Polizei weiter mit. Wie ERTnews berichtete, war der Sprengsatz in einer Tasche vor dem Gittertor einer Bank in der Nähe des Ministeriums deponiert worden.

Tradition politischer Gewalt in Griechenland

Die Tat reklamierte eine bislang unbekannte Organisation namens "Revolutionäre Selbstverteidigung der Klassen" für sich. Autonome und linksgerichtete Untergrundorganisationen haben in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder ähnliche Anschläge verübt. Sie bezeichnen sich selbst als eine Art Stadtguerilla, die sich mit ihren Anschlägen für den Sturz des Staates einsetzt und sich für die soziale Ungerechtigkeit im Land rächen will.

Griechenland hat eine lange Geschichte politischer Gewalt. Kleinere Bomben- und Brandanschläge kommen häufig vor und richten in den meisten Fällen keinen größeren Schaden an. Überwiegend werden sie linksextremen oder anarchistischen Kreisen zugeschrieben. Die Regierung erklärte dennoch, sie sei wegen des Vorfalls besorgt. "Der Angriff ist sehr schwerwiegend und hat mit einem schweren Verbrechen zu tun", sagte Regierungssprecher Pavlos Marinakis dem Sender Open TV. Die Ermittlungen im jüngsten Fall hat nach Polizeiangaben die Antiterrorismusbehörde übernommen.

Quelle: ntv.de, rwe/dpa/rts

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