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Direktflüge nicht möglich Bund findet Lösung für Abzug von Bundeswehr aus Mali

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Offenbar hat die Bundesregierung einen Weg gefunden, die verbliebenen Bundeswehrsoldaten - hier bei einem Besuch von Verteidigungsminister Pistorius im April - aus Mali abzuziehen.

Offenbar hat die Bundesregierung einen Weg gefunden, die verbliebenen Bundeswehrsoldaten - hier bei einem Besuch von Verteidigungsminister Pistorius im April - aus Mali abzuziehen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die komplizierte Lage der Bundeswehr in Mali ist einem Bericht zufolge gelöst. Nachdem Direktflüge in die Heimat für Soldaten bisher nicht möglich sind, könnten die nun über das Nachbarland Senegal abgewickelt werden. Sorge bereitet dagegen die Lage in einem weiteren Nachbarland.

Die Bundesregierung ist bei ihrer Suche nach alternativen Abzugsrouten für die Bundeswehr aus Mali fündig geworden. Nach "Spiegel"-Informationen hat Berlin mit der Führung des westafrikanischen Staates Senegal vereinbart, dass Transportflugzeuge bei der Rückverlegung aus dem nordmalischen Gao in der Hauptstadt Dakar zwischenlanden können - etwa um Material abzuladen oder Tankstopps vorzunehmen.

Zudem ist man in der Bundeswehr zuversichtlich, in Malis Hauptstadt Bamako einen Ausweichstützpunkt etablieren zu können, von dem aus abziehende Soldatinnen und Soldaten nach Deutschland ausgeflogen werden können. Bislang wurden Bundeswehrkräfte aus dem Camp Castor in Gao mit einer Chartermaschine nach Niamey geflogen, ehe sie von dort den Heimflug antraten - die malischen Behörden genehmigten zwar Frachtflüge von Gao nach Deutschland, nicht aber Personenflüge. Seit dem Putsch in Niger ist die Abwicklung der Rückverlegung über Niamey ungewiss.

In der Bundeswehr mache man sich demnach auch Hoffnungen darauf, abziehende Soldatinnen und Soldaten mit dem A400M direkt aus dem nordmalischen Gao nach Deutschland ausfliegen zu können. Solche Direktflüge würden den Logistikern der Bundeswehr vor Ort die Rückverlegung erheblich erleichtern. Derzeit sind rund 1000 Soldaten in Gao stationiert und weitere 100 in Niamey - im Rahmen der UNO-Blauhelmmission Minusma. Auf Druck der malischen Militärregierung endet der Einsatz zum Jahresende.

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Das Verteidigungsministerium hat inzwischen auch Vorkehrungen für den Fall einer Eskalation der Lage in Niger getroffen. So hält sich nach "Spiegel"-Informationen die 4. Kompanie des Kommandos Spezialkräfte bereit für eine militärische Evakuierungsoperation.

Die Notfall-Pläne sehen vor, die rund 100 in Niamey stationierten deutschen Soldatinnen und Soldaten mit Bundeswehr-Transportflugzeugen vom Typ A400M oder A330 herauszuholen - wenn nötig auch ohne Fluggenehmigungen örtlicher Behörden. Die letzten verbliebenen deutschen Zivilisten könnten mit französischen Maschinen ausgeflogen werden. Derzeit aber deute nichts auf solch ein Szenario hin - die Lage in Niamey sei ruhig, heißt es.

Quelle: ntv.de, als

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