Politik

Neuausrichtung der Union CSU stichelt gegen Merkel

Mit neuen Warnungen der CSU an die CDU-Vorsitzende Angela Merkel geht der Streit um eine strategische Neuausrichtung der Union weiter. CDU und CSU hätten keinen Bedarf an einer programmatischen Erneuerung, sagte der Chef der bayerischen Staatskanzlei, Erwin Huber. Beide Parteien seien "liberal-konservativ, sozial ausgerichtet und ökologisch modern". Der Vorsitzende der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag, Alois Glück, sagte: "Wenn man jetzt anfängt, jeder gesellschaftlichen Gruppe ein Zuckerl zu geben, verliert man am Schluss Profil und Anziehungskraft."

CDU und CSU sollten sich insbesondere bei den Themen Arbeitswelt, demographische Entwicklung, Biotechnologie und Medizin profilieren, erklärte Glück. Huber erklärte, es gehe nicht darum, ein neues Koordinatensystem zu erfinden. Die Frage sei eher, die eigene Position zu stärken und zu vermitteln.

"Drei Wurzeln"

Merkel hatte am Montag in einer CDU-Präsidiumssitzung erneut auf eine vorsichtige inhaltliche Neuordnung der Union gedrängt. Die CDU müsse ihre thematische Breite vergrößern, um neue Wähler zu gewinnen, sagte Merkel. Das Christdemokratische habe drei Wurzeln - neben dem Konservativen seien dies das Liberale und das Soziale.

Merkel kündigte die Gründung einer Arbeitsgruppe "Städte" unter der Leitung von Parteivize Jürgen Rüttgers an. Wahlanalysen zufolge hatte die Union bei der Abstimmung zum Bundestag insbesondere Probleme, bei Frauen und Großstädtern zu punkten. Als Konsequenz aus der Niederlage will Merkel künftig der Umwelt- und Familienpolitik stärkeres Gewicht verleihen, um so liberale Wähler in den Städten zu gewinnen.

Quelle: ntv.de

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