Politik

Überstunden in Rekordhöhe DAG fordert gesetzliche Maßnahmen

Die Vize-Vorsitzende der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG), Ursula Konitzer, hat gesetzliche Zwangsmaßnahmen als letztes Mittel zum Abbau von Überstunden gefordert.

“Wenn eine Intervention des Bündnisses für Arbeit nicht die gewünschte Wirkung hat, wird eine Diskussion über eine gesetzliche Eindämmung der Überstunden notwendig”, sagte Konitzer der “Saarbrücker Zeitung”. Dann müsse auch eine Änderung des Arbeitszeitgesetzes in Betracht kommen.

Die DAG wolle bei den internen Beratungen der Gewerkschaften darauf drängen, die Überstunden beim nächsten Treffen des Bündnisses für Arbeit am 18. Januar zum Thema zu machen. “Schließlich haben wir im Bündnis für Arbeit vereinbart, Überstunden zu verhindern. Doch die Arbeitgeber haben sich nicht daran gehalten”, sagte Konitzer.

Hintergrund sind immer mehr Überstunden der deutschen Arbeitnehmer. Nach einem Bericht der "Welt" stieg die Zahl der bezahlten Überstunden im vergangenen Jahr um 110 Millionen auf insgesamt 1,91 Milliarden. Das sei der höchste Stand seit 1995. Das Blatt beruft sich auf das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit.

Jeder Arbeitnehmer habe im Jahr 2000 demnach rein statistisch gut 63 bezahlte Überstunden geleistet. Damit sei der höchste Stand seit der Wiedervereinigung erreicht.

IG Metall-Chef Klaus Zwickel bezeichnete die Entwicklung als skandalös. Er forderte die Arbeitgeber auf, in diesem Jahr Überstunden massiv abzubauen. 2001 müsse ein Jahr der Neueinstellungen werde, verlangte der Gewerkschaftsboss. Zwickel geht davon aus, dass mindestens 400.000 neue Arbeitsplätze entstehen, wenn ein Drittel der Überstunden abgebaut und ein weiteres Drittel durch Freizeit ausgeglichen werden würde.

Quelle: ntv.de

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