Streiks inklusive DGB stützt Metall-Forderung
18.12.2001, 00:05 UhrDGB-Chef Dieter Schulte hält die von der IG Metall anvisierte Forderung nach fünf bis sieben Prozent mehr Lohn im nächsten Jahr "für absolut gerechtfertigt". Schulte sagte in der n-tv Sendung "Maischberger", er verstehe die Aufregung nicht. Die Ausgangsposition der IG Metall lasse genügend Spielraum, um bei den Tarifverhandlungen auch die Lage einzelner Branchen und Unternehmen zu berücksichtigen.
Schulte meinte, wenn man nur den Preisanstieg und den Produktionsfortschritt berücksichtige, sei man schon bei einer unerlässlichen Erhöhung von 3,2 Prozent.
Ver.di stellt sich auf harten Tarifkonflikt ein
Der Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, erwartet für 2002 einen harten Tarifkonflikt. Auch Arbeitskämpfe schließe er nicht aus, sagte Bsirske der "Neuen Presse" in Hannover. Die Hoffnung, dass durch Lohnzurückhaltung Beschäftigung aufgebaut werde, habe sich nicht erfüllt. "Diese Politik hat ihren Praxistest nicht bestanden, wir dürfen sie nicht fortsetzen. Diesmal sollte es andersherum laufen".
Zwickel: Sechs bis sieben Prozent
Der IG Metall-Vorsitzender Klaus Zwickel erwartet, dass seine Gewerkschaft mit einer Forderung zwischen sechs und sieben Prozent in die anstehende Tarifrunde zieht. Seine "persönliche Einschätzung" sei, dass sich die die IG Metall am 28. Januar 2002 darauf festlegen wwird, sagte Zwickel am Dienstag bei der Vorstellung der für 2002 geplanten "Metall-Rente". Die Empfehlung des IG Metall-Vorstandes lautete bislang auf "fünf bis sieben Prozent".
Die Arbeitgeber haben Lohnforderungen in dieser Höhe bereits als überzogen abgelehnt und vor Rückschlägen für Konjunktur und Arbeitsmarkt gewarnt. Nach Ansicht der DaimlerChrysler AG widerspricht die Forderung der IG Metall aller ökonomischen Vernunft. Personalvorstand Günther Fleig sagte, dadurch seien Enttäuschungen vorprogrammiert. Fleig sprach sich dafür aus, die Tarifpolitik weiter im Bündnis für Arbeit zu beraten.
Quelle: ntv.de