Wegner über Senatoren-Beziehung "Das geht in Berlin im Jahr 2024"
11.01.2024, 01:37 Uhr Artikel anhören
Wegner und Günther-Wünsch bei einem Termin im Oktober. Da waren sie schon ein Paar.
(Foto: picture alliance/dpa)
Berlins Regierender Bürgermeister Wegner ist Bildungssenatorin Günther-Wünsch nicht nur beruflich verbunden: Die beiden sind schon seit einigen Monaten liiert, wie kürzlich bekannt wurde. Nicht nur bei der Opposition sorgt das angesichts möglicher Interessenkonflikte für Stirnrunzeln. Jetzt äußert sich der CDU-Politiker erstmals selbst.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat sich erstmals öffentlich zu seiner Beziehung mit Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch geäußert und die Liaison verteidigt. "Was ist eigentlich passiert? Zwei Menschen haben sich ineinander verliebt. Und weil diese beiden Menschen dienstlich miteinander zu tun haben, haben sie sich überlegt, das auch öffentlich zu erklären", sagte Wegner am beim Neujahrsempfang des CDU-Kreisverbands Spandau. "Nach reiflicher Überlegung haben wir uns auch gesagt, das geht, das geht in Berlin, das geht in Berlin im Jahr 2024."
Der CDU-Politiker Wegner betonte, die Senatorinnen und Senatoren nach Kompetenz ausgewählt zu haben. Günther-Wünsch, ebenfalls Christdemokratin, habe in den letzten Jahren bewiesen, dass sie eine absolute Expertin in Bildungsfragen sei. Und nach acht Monaten Amtszeit erweise sie sich bereits als Berlins beste Bildungssenatorin seit vielen, vielen Jahren.
Zu etwaigen Interessenskonflikten bei der Arbeit sagte Wegner, er könne in vielen Bereichen von der Entlassung von Senatsmitgliedern bis zum Aufstellen des Haushalts nicht allein entscheiden. "Ich würde es mir manchmal wünschen. Aber die Realität sieht doch ganz anders aus." Hinsichtlich beider Punkte war die Beziehung in verschiedenen Medien kritisch bewertet worden.
Wegner hatte Ende letzten Jahres erklärt, er und seine frühere Lebensgefährtin, die auch Mutter seiner beiden jüngeren Kinder ist, hätten sich im September getrennt. Spätestens seitdem gab es Spekulationen, ob eine neue Liebe der Grund der Trennung sei. Am Freitag ließen Wegner und Günther-Wünsch hatten dann über ihren Anwalt mitteilen, sie hätten sich im Herbst 2023 "entschieden, eine Beziehung einzugehen". Unter anderen Grüne und Linke hatte bezweifelt, dass die beiden Senatsmitglieder, Privates und Berufliches klar genug trennen könnten und vor Interessenkonflikten gewarnt.
Quelle: ntv.de, ino/dpa