Politik

Eine Polemik Deutschland braucht die SPD nicht mehr

Daraus, dass die SPD schon so alt ist und auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurückblicken kann, lässt sich kein Existenzrecht bis in alle Ewigkeit ableiten. Schließlich sind auch schon ganz andere Institutionen und Konzerne von der Bildfläche verschwunden. Dauerhafte Erfolglosigkeit führt nicht nur im richtigen Leben, sondern auch in der Politik in die Pleite.

Also muss ein Insolvenzverwalter her. Der hat die Aufgabe zu prüfen, ob ein tragfähiges Konzept gefunden werden kann, um das "Unternehmen SPD" zu retten und einigermaßen zukunftstauglich zu machen. Falls nicht, muss die Firma geschlossen und in ihre Einzelteile zerlegt werden. Für Teile des SPD-Personals dürften sich neue Arbeitgeber finden lassen.

Der Letzte macht das Licht aus...

Der Letzte macht das Licht aus...

(Foto: dpa)

Das Problem ist der Markt: Für beliebig viele Anbieter identischer Produkte ist kein Platz. Da verhält es sich in der Politik wie bei den Autobauern. Wenn Opel verschwinden würde, wäre das zwar für die Mitarbeiter bedauerlich, nicht aber für den Automarkt an sich. Die Konkurrenten könnten die Opel-Lücke problemlos füllen, denn sie bauen (offensichtlich) bessere Autos, zumindest verkaufen sie sich besser.

Inzwischen tummeln sich fast alle Parteien in der "Mitte" der Gesellschaft. Streng genommen gibt es momentan fünf sozialdemokratische Parteien. Zwar hat die SPD das Produkt Sozialdemokratie erfunden, aber die Patente sind ausgelaufen. Inzwischen wildern CDU, CSU, Grüne und die Linke im Revier der Genossen.

Die Unterschiede sind marginal. Spontan fällt dem halbwegs interessierten Wähler eigentlich nur das Thema "Atomausstieg" ein, dafür aber sind die Grünen zuständig. Selbst bei den Mindestlöhnen, die mal ein SPD-Thema waren, ist die Union dicht dran. Auch beim Personal hat die SPD nichts zu bieten, was das Mittelmaß der Konkurrenten überstrahlen würde. Den Ruf nach einem deutschen Obama verkneife ich mir an dieser Stelle.

Der "kleine Mann" und die Leute, die nicht auf der Sonnenseite der Republik leben, haben sich längst enttäuscht abgewendet. Auch im Osten ist für die SPD kein Blumentopf zu gewinnen.

Was bleibt also? Die Parteienlandschaft kann sich in den kommenden acht schwarz-gelben Jahren neu organisieren. Der Insolvenzverwalter filetiert inzwischen die Reste der SPD und die konservativen Teile wandern zur CDU, die Umweltbewegten zu den Grünen und die Sozialromantiker zur Linken.

Quelle: ntv.de

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