Politik

Investitionen in US-Immobilien Diözese Eichstätt verzockt wohl Millionen

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Knapp zwei Jahre ist es her, dass der Bischof von Eichstätt eine "Transparenzoffensive" ausruft. Nun stellt sich heraus, dass seine Diözese an dubiosen Immobilienprojekten in den USA beteiligt gewesen ist. Was bleibt, ist offenbar ein Millionenschaden.

Die Katholische Kirche erlebt offenbar einen neuen Finanzskandal. Wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet, hat die bayerische Diözese Eichstätt durch Investitionen in amerikanische Immobilienprojekte schlimmstenfalls bis zu 60 Millionen Dollar verloren. Dies würde einem Sechstel ihres kompletten Anlagevermögens entsprechen. Die Diözese hatte nach Informationen von SZ, NDR und WDR in mehr als 30 Fällen Kredite für Bauvorhaben in den USA vergeben, ohne diese etwa durch eine Grundschuld abzusichern.

In dem Bericht heißt es weiter, dass sich zwei Beschuldigte in dem Fall seit dem 29. Januar in Haft befinden würden. Demnach hatte die Diözese das Strafverfahren selbst ausgelöst, indem sie im Juli Anzeige gegen einen früheren Mitarbeiter sowie gegen einen Investor wegen des Verdachts auf Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr erstattete.

Im Mittelpunkt soll ein damaliger Angestellter stehen, der sich um die Geldanlagen der Diözese kümmerte. Dieser habe zwei Jahre lang Dutzende Darlehen an US-Firmen vergeben, die mit Immobilienprojekten warben. Sein Ansprechpartner auf US-Seite sei ein Deutscher gewesen, mit dem er seit Jahren bekannt sei. Womöglich wirkten beide Männer zusammen, um die Diözese zu schädigen.

Aufgefallen sein sollen die Geschäfte im Zuge einer "Transparenzoffensive", die der Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, bereits Ende 2015 anordnete. Dem Bericht zufolge sollen Wirtschaftsprüfer dann im Frühjahr 2016 etliche Ungereimtheiten bei Investitionen in den USA entdeckt haben. Ein Jahr darauf habe die Diözese Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München II erstattet. Nach der Festnahme der beiden Hauptverdächtigen in der vergangenen Woche forderte Hanke in einer Presseerklärung, "dass eine umfassende Aufarbeitung und gegebenenfalls auch Ahndung der Vorgänge durch die dazu berufenen staatlichen Stellen erfolgt".

Quelle: ntv.de, cri

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