Komitee hat bereits entschieden Donald Trump bekommt wohl nicht den Friedensnobelpreis
09.10.2025, 15:07 Uhr Artikel anhören
Trump geht höchstwahrscheinlich leer aus.
(Foto: Anna Moneymaker/Getty Images)
In seiner zweiten Amtszeit beansprucht Donald Trump den Friedensnobelpreis mehrmals für sich. Mit dem Erfolg der Gaza-Verhandlungen kommt der US-Präsident der Auszeichnung zwar so nah wie nie zuvor. Doch es sieht so aus, als sei es zu spät.
US-Präsident Donald Trump beansprucht den Friedensnobelpreis für sich und dürfte sich durch die Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen bestätigt sehen - das zuständige Nobelkomitee hat seine Beratungen allerdings bereits vor Tagen abgeschlossen. "Die letzte Sitzung des Nobelkomitees fand am Montag statt", sagte dessen Sprecher Erik Aasheim. Der neue Friedensnobelpreisträger wird morgen verkündet.
Das aus fünf Mitgliedern bestehende Nobelkomitee fällt seine Entscheidung in der Regel mehrere Tage oder sogar Wochen vor der offiziellen Bekanntgabe und trifft sich ein letztes Mal kurz vor der Kür des neuen Preisträgers. "Die letzten Weichen wurden am Montag gestellt, aber wir geben niemals bekannt, wann das Nobelkomitee seine Entscheidung trifft", sagte Aasheim. Bis zur Bekanntgabe des Preisträgers sei keine weitere Sitzung des Komitees geplant.
Fest stehe, dass es auch in diesem Jahr einen Preisträger geben werde, betonte er. Einige Experten hatten darüber spekuliert, dass das Nobelkomitee aufgrund der verschlechterten geopolitischen Lage auf die Vergabe des Friedensnobelpreises verzichten könnte.
Experte: Trumps Erfolg hat "absolut keinen Einfluss" auf Preisvergabe
Trump hat die Auszeichnung wiederholt für sich beansprucht. Der 79-Jährige rühmt sich, seit seiner Vereidigung im Januar mehrere Kriege beendet zu haben. Ende September sagte er, es wäre eine "Beleidigung" für die USA, wenn er den Preis nicht erhalte.
Der Historiker Asle Sveen geht allerdings davon aus, dass der US-Präsident leer ausgeht. Die in der vergangenen Nacht bekannt gegebene Einigung zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas, die auf Trumps Gaza-Plan beruht, habe "absolut keinen Einfluss" auf die Wahl des Preisträgers, da das Nobelkomitee seine Entscheidung bereits zuvor getroffen habe.
"Trump wird den Preis dieses Jahr nicht gewinnen. Da bin ich mir zu 100 Prozent sicher", betonte der Nobelpreis-Experte. Er verwies auch darauf, dass der US-Präsident dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu lange "freie Hand" gelassen habe bei der Bombardierung des Gazastreifens und Israel umfangreiche Militärhilfe bereitgestellt habe.
In diesem Jahr wurden 338 Personen und Organisationen für den Friedensnobelpreis nominiert. Im vergangenen Jahr war der Preis an die japanische Organisation Nihon Hidankyo verliehen worden, die sich für eine Welt ohne Atomwaffen einsetzt.
Quelle: ntv.de, mpa/AFP