Politik

Im Irak und in Syrien Dutzende sterben nach IS-Angriff

In dem Gefängnis im syrischen Al-Hassaka sollen sich rund 5000 IS-Anhänger befinden.

In dem Gefängnis im syrischen Al-Hassaka sollen sich rund 5000 IS-Anhänger befinden.

(Foto: picture alliance/dpa/ZUMA Wire)

Während ein Angriff des Islamischen Staates auf einen Militärstützpunkt im Irak elf Menschenleben fordert, sterben in Syrien bei bewaffneten Überfällen mehrere Gefängnisinsassen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte spricht von dem "heftigsten IS-Angriff seit fast drei Jahren".

Bei zwei Angriffen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak und im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien sind mehr als ein Dutzend Menschen ums Leben gekommen. Im Irak überfielen die Extremisten am Morgen einen Militärstützpunkt in der Provinz Dijala rund 60 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bagdad, wie es aus Sicherheitskreisen hieß. Demnach wurden elf Soldaten getötet. Die Dschihadisten seien anschließend geflohen.

Im Nordosten Syriens griff der IS am Donnerstagabend ein Gefängnis in der Stadt Al-Hassaka an, um Insassen zu befreien, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete. Das Gebiet steht unter Kontrolle der syrischen Kurden. Neun Menschen seien bei Gefechten getötet worden, darunter sechs IS-Angreifer, erklärte die Beobachtungsstelle. Fünf Insassen konnten demnach fliehen.

Auch Deutsche unter den Gefangenen

Es habe sich um den heftigsten IS-Angriff seit fast drei Jahren gehandelt. IS-Bekenntnisse zu den Angriffen lagen zunächst nicht vor. In dem Gefängnis in Al-Hassaka sitzen der kurdischen Nachrichtenagentur Hawar zufolge rund 5000 IS-Anhänger. Auch in anderen Lagern halten die Kurden weiterhin Tausende Extremisten fest, darunter Hunderte Ausländer, auch aus Deutschland. Nach Angaben des Innenministeriums sitzen in Syrien rund 100 "Personen mit Deutschlandbezug" in Haft.

Die Terrormiliz hatte im Sommer 2014 große Gebiete im Norden und Westen des Iraks unter ihre Kontrolle gebracht und dort ein sogenanntes Kalifat ausgerufen. Zum Herrschaftsgebiet der Extremisten gehörten auch große Teile des benachbarten Syrien. Mit militärischer Unterstützung der USA und anderer Staaten konnten die irakischen Sicherheitskräfte die Terrormiliz in jahrelangen Kämpfen zurückdrängen. Im Dezember 2017 erklärte die irakische Regierung den Sieg über die Extremisten. In Syrien nahmen von Kurden angeführte Truppen im Frühjahr 2019 die letzte Hochburg der Terrormiliz ein. Zellen des IS sind aber weiter aktiv.

Quelle: ntv.de, lno/dpa

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