Politik

Niedrigerer CO2-Ausstoß bis 2040 EU-Kommission sagt LKW-Abgasen den Kampf an

Die 90-Prozent-Vorgabe für LKW bleibt hinter dem zurück, was die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Dänemark im vergangenen Monat verlangt hatten.

Die 90-Prozent-Vorgabe für LKW bleibt hinter dem zurück, was die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Dänemark im vergangenen Monat verlangt hatten.

(Foto: picture alliance / Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa)

Das Europäische Parlament besiegelt das Verbrenner-Aus für PKW. Zugleich stellt die EU-Kommission ihre Pläne für Nutzfahrzeuge vor. Lastwagen sollen demnach bis 2040 nicht völlig klimaneutral werden, dürfen aber nur noch sehr geringe Mengen an Kohlenstoffdioxid ausstoßen.

Im Kampf gegen den Klimawandel sollen der EU-Kommission zufolge ab 2040 nur noch LKW und Busse mit geringen Rest-CO2-Emissionen verkauft werden. Der CO2-Ausstoß müsse bei Neufahrzeugen dann um 90 Prozent niedriger ausfallen als 2019, sagten Kommissionsvertreter in Brüssel. Parallel beschloss das EU-Parlament formal, dass neue PKW ab 2035 klimaneutral sein müssen, was als Aus für den klassischen Verbrennungsmotor gilt. Darauf hatten sich Kommission, Mitgliedstaaten und Parlament bereits zuvor verständigt.

Die Staaten müssen dies im Rat ebenfalls billigen, was als sicher gilt. Ziel ist es, dass die EU bis 2050 klimaneutral ist. Die 90-Prozent-Vorgabe für LKW bleibt hinter dem zurück, was die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Dänemark im vergangenen Monat verlangt hatten. Umweltgruppen argumentieren, dass so im Jahr 2050 immer noch Diesel-LKW unterwegs sein würden. Andere EU-Staaten wiederum vertreten die Auffassung, das Jahr 2040 sei für LKW-Produzenten zu früh für eine Umstellung auf alternative Antriebe.

Über den Vorschlag der Kommission müssen nun Parlament und Mitgliedstaaten beraten. Bundesverkehrsminister Volker Wissing machte sich erneut sowohl für PKW als auch LKW und Busse für den Einsatz sogenannter E-Fuels stark - also synthetisch erzeugte klimaneutrale Kraftstoffe. "Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir uns alle Möglichkeiten und Technologien offen halten", erklärte er. "Wir dürfen dabei nicht auf E-Fuels verzichten. Sowohl für die Bestandsflotte als auch für neue Fahrzeuge bieten E-Fuels klimaneutrale Mobilität mit Verbrennungsmotoren. Das gilt auch für LKW und Busse."

Deutscher Verkehrssektor verfehlt Vorgaben

E-Fuels sind allerdings im PKW laut derzeitigen Beschlüssen nur für Sonderfahrzeuge nach 2035 möglich. Das Umweltministerium setzt zumindest beim PKW auf Elektroautos und will die knappen E-Fuel-Kapazitäten eher für den Flug- oder Schiffsverkehr reservieren.

Umweltministerin Steffi Lemke zeigte sich mit der Entscheidung des EU-Parlaments zufrieden: "Die Einigung ist ein großer Fortschritt für den Klimaschutz und wird den Verkehrssektor auf dem Weg zur Klimaneutralität voranbringen", sagte die Grünen-Politikerin. "Denn gerade im Verkehrsbereich gibt es noch viel zu tun. Die europäische Automobilindustrie bekommt damit die notwendige Planungssicherheit für die Transformation." Der Verkehrssektor macht beim Klimaschutz gerade in Deutschland die größten Probleme. Er hat 2021 die gesetzlichen Vorgaben verfehlt und dürfte dies aller Voraussicht nach auch 2022 getan haben.

Quelle: ntv.de, lve/rts

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