Fast ein Drittel in Deutschland EU verzeichnet deutlich mehr Asylanträge
05.09.2023, 11:47 Uhr Artikel anhören
Mit einem Anteil von 30 Prozent gingen die meisten Anträge wieder in Deutschland ein.
(Foto: picture alliance/dpa)
In der EU, in Norwegen und der Schweiz sind im ersten Halbjahr 2023 mehr als eine halbe Million Asylanträge eingegangen. Dies sind 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Bis Ende des Jahres könnte die Millionenmarke geknackt werden.
Die Zahl der Asylanträge in den 27 Mitgliedsstaaten der EU sowie in Norwegen und der Schweiz ist im ersten Halbjahr auf mehr als eine halbe Million gestiegen. Nach einer Statistik der EU-Asylagentur EUAA mit Sitz in Malta stellten von Anfang Januar bis Ende Juni im Geltungsbereich der sogenannten EU+ insgesamt 519.000 Menschen einen Antrag auf internationalen Schutz. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 (406.000 Anträge) bedeutet dies einen Anstieg um 28 Prozent.
Die Agentur geht davon aus, dass im Gesamtjahr 2023 mehr als eine Million Anträge verzeichnet werden, wenn es bei dem aktuellen Trend bleibt. Vergangenes Jahr war die Zahl mit 996.000 Anträgen noch knapp unter der Millionenmarke geblieben. 2015 (1,4 Millionen) und 2016 (1,3 Millionen) wurden deutlich mehr registriert. Die EUAA verwies zudem darauf, dass sich infolge des russischen Angriffskriegs derzeit etwa vier Millionen Menschen aus der Ukraine mit temporärem Schutz in den Ländern der EU+ aufhalten.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres kamen die meisten neuen Anträge nach Angaben der Agentur von Menschen aus Syrien (67.000), gefolgt von Afghanistan, Venezuela, der Türkei und Kolumbien. Mit einem Anteil von 30 Prozent gingen die meisten Anträge wieder in Deutschland ein, gefolgt von Italien und Frankreich. In der Statistik erfasst wurden neben den 27 EU-Staaten auch die beiden Nicht-Mitglieder Norwegen und die Schweiz.
Quelle: ntv.de, lar/dpa