"Sunday Times" weiß es El Kaida wollte Papst töten
10.11.2002, 15:01 UhrDas islamische Terrornetz El Kaida soll angeblich zwei Mal versucht haben, Papst Johannes Paul II. auf den Philippinen zu ermorden. Dies berichtet zumindest die "Sunday Times". Der erste Versuch sei 1995 gescheitert, vor dem zweiten habe der Papst 1999 einen geplanten Besuch in Manila abgesagt.
In beiden Fällen seien die Anschläge von Chalid Scheich Mohammed (38), einem engen Vertrauten von Osama bin Laden, vorbereitet worden. Die britische Zeitung berief sich auf philippinische Geheimdienst-Erkenntnisse. Mohammed, der demnach auch als einer der Drahtzieher der Anschläge vom 11. September gilt, wird international gesucht.
Den Angaben zufolge war bisher angenommen worden, dass eine örtliche Terrorgruppe hinter der Attentatsverschwörung vom Januar 1995 gesteckt habe. Die Pläne der El-Kaida-Terroristen seien gescheitert, weil eine ihrer Bomben vorzeitig in der Wohnung von Mohammeds Neffen Ramzi Yousef in Manila explodiert sei. Yousef sei danach zwar die Flucht nach Pakistan gelungen, dort aber aufgespürt und an die USA ausgeliefert worden. Dort wurde er wegen Beteiligung an dem ersten Anschlag auf das World Trade Center im Jahr 1993 zu lebenslänglicher Haft verurteilt.
Warnung vor neuen Anschlägen
Nach einem Bericht des "Independent on Sunday" wird der britische Premierminister Tony Blair die Bevölkerung an diesem Montag in einer Rede in deutlichen Worten vor neuen El-Kaida-Anschlägen warnen. Die "Times" hatte zuvor berichtet, Mitglieder von El Kaida tauschten zur Zeit so viele Botschaften aus wie kurz vor den Anschlägen am 11. September 2001.
Der britische Innenminister David Blunkett sagte am Sonntag im Fernsehen, das Risiko von Anschlägen sei ähnlich hoch wie vor einem Jahr: "Wir sind auf die Wachsamkeit aller angewiesen."
Quelle: ntv.de