X-Konto von Alex Jones entsperrt Elon Musk holt Verschwörungsideologen zurück
10.12.2023, 18:24 Uhr Artikel anhören
Elon Musk hat das X-Konto von Alex Jones entsperren lassen.
(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)
Wegen der Verbreitung von Fake News wird der Verschwörungsideologe Alex Jones auf vielen Online-Plattformen gesperrt. Elon Musk holt den Radiomoderator nun auf seine Plattform X zurück. Der Tesla-Chef begründet den Schritt mit einer Online-Umfrage.
Die früher als Twitter bekannte Online-Plattform X hat nach einer Umfrage unter Nutzern das gesperrte Konto des US-Verschwörungsideologen Alex Jones wieder eingerichtet. "Das Volk hat gesprochen und so soll es sein", schrieb X-Eigentümer Elon Musk als Reaktion auf eine Umfrage vom Vortag, ob das Konto des Radiomoderators wieder eingerichtet werden soll. Knapp zwei Millionen Stimmen wurden abgegeben, wobei etwa 70 Prozent für die Rückkehr von Jones stimmten.
Twitter hatte Jones und seine Website Infowars 2018 wegen Verstößen gegen die Verhaltensrichtlinien der Plattform dauerhaft gesperrt. Zuvor hatten bereits Apple, YouTube und Facebook Jones mit einer ähnlichen Begründung auf ihren Online-Plattformen abgeschaltet. Nach Musks Ankündigung war das Konto auf X wieder erreichbar. Zu sehen war der letzte Post vom 6. September 2018, also dem Tag, an dem das Konto gesperrt worden war.
Jones hatte Verschwörungsideologien über den Amoklauf eines 18-Jährigen an der Sandy-Hook-Grundschule in Texas verbreitet und wurde im vergangenen Jahr dazu verurteilt, wegen Verleumdung und der Verbreitung von Lügen in dem Zusammenhang fast 1,5 Milliarden Dollar Schadenersatz an die Angehörigen der Opfer zu zahlen. Er hatte behauptet, die Opfer seien Schauspieler, die den Amoklauf als Teil eines Regierungskomplotts inszeniert hätten, um die Waffenrechte der US-Bürger einzuschränken und die Waffen einzuziehen. Bei dem Amoklauf wurden 20 Kinder und sechs Beschäftigte der Schule erschossen.
Seit der Übernahme von Twitter durch Musk im vergangenen Jahr wurden zahlreiche gesperrte Konten auf dem inzwischen in X umbenannten Kurznachrichtendienst wiederhergestellt, darunter auch das von Ex-US-Präsident Donald Trump. Musk hat die Moderation von Inhalten reduziert und steht in der Kritik, Hass und Hetze auf der Plattform zuzulassen. Zahlreiche Werbegroßkunden haben X in diesem Zusammenhang den Rücken gekehrt. Musk ist zudem selbst wegen eigener umstrittener politischer Äußerungen auf X unter Druck geraten. Kritiker werfen ihm Unterstützung rechtspopulistischer oder sogar teils rechtsextremer Positionen vor.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa