Politik

US-Atommüll in die Wüste Endlager für 58 Mrd.$

Trotz erheblicher Bedenken von Umweltschützern soll in der Wüste des US-Bundesstaats Nevada ein Endlager für Atommüll entstehen. Nach dem US-amerikanischen Repräsentantenhaus billigte nun auch der Senat das Projekt.

Das unterirdische Lager für den Atommüll soll in den Yucca-Bergen, 140 Kilometer nordwestlich von Las Vegas gelegen, entstehen. Insgesamt sollen dort 77.000 Tonnen radioaktives Material Platz finden. Die Kosten für das Vorhaben werden auf sage und schreibe 58 Mrd. US-Dollar (etwa 58,5 Mrd. Euro) geschätzt. 2010 soll das Lager in Betrieb gehen. Bislang werden etwa 40.000 Tonnen Abfälle aus den rund 100 Atomkraftwerken in den USA in 131 Zwischenlagern, die über 39 Bundesstaaten verteilt sind, gelagert.

Umweltschützer befürchten ernsthafte Folgen für das Grundwasser in dem Wüstengebiet, sollte das Lager gebaut werden. Sie verwiesen darauf, dass der Müll rund 10.000 Jahre lang radioaktiv bleibe. Auch auf die Gefahren beim Transport des Abfalls aus den Zwischenlagern ins Endlager machten sie aufmerksam.

Auch die politisch Verantwortlichen in Nevada wollen das Projekt stoppen. Der Gouverneur des Bundesstaats, Kenny Guinn, hatte im April im Kongress offiziell sein Veto gegen die Entscheidung von Präsident George W. Bush eingelegt, das Lager in den Yucca-Bergen einzurichten. "Es ist das jüngste Beispiel in einer langen Reihe von Projekten, die nur Zeit verschwenden und auf schlechten Studien, schlechten Gesetzen und schlechter Politik basieren", sagte Guinn, der wie Bush der republikanischen Partei angehört.

Zudem hat der Staat Nevada vor Gericht sechs Klagen gegen das Projekt eingereicht. Auch die atomrechtliche Genehmigung des Vorhabens steht noch aus. Deren Erteilung dürfte mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Quelle: ntv.de

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