Politik

Zehn Jahre nach den Krawallen Erinnerung in Rostock

Mehrere tausend haben sich am Samstag in Rostock-Lichtenhagen versammelt, um an die ausländerfeindlichen Krawalle vor zehn Jahren zu erinnern. Zahlreiche Vereine und Initiativen sowie viele Künstler präsentierten sich auf der Wiese vor dem so genannten Sonnenblumenhaus, das im August 1992 Schauplatz tagelanger rechtsextremistischer Ausschreitungen war.

Zu der Aktion unter dem Motto "Rostock gegen Rassismus und Gewalt. Miteinander für eine friedliche, weltoffene und demokratische Gesellschaft " haben rund 80 Initiativen, Institutionen und Unternehmen aufgerufen.

Bundesministerin Renate Künast (Grüne) äußerte auf einer Kundgebung die Hoffnung, das Sonnenblumenhaus werde irgendwann für etwas anderes stehen, als für dumpfen Rassismus. Der Plattenbau war Ende August 1992 von hunderten Rechtsextremisten in Brand gesetzt worden. Rund 120 Vietnamesen entkamen damals nur knapp dem Tod. Die Polizei ließ die Randalierer gewähren, Anwohner und Schaulustige klatschten den Gewalttätern vielfach Beifall.Veranstaltungsort des Friedesnfestes war das Gelände vor dem "Sonnenblumenhaus ".

Am Vorabend gab es bereits eine Gedenkveranstaltung. Geladen waren 200 in- und ausländische Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Rostocks Oberbürgermeister Arno Pöker (SPD) sagte, im August 1992 sei Lichtenhagen zum Schauplatz rechtsextremer Gewalt und menschenverachtenden Hasses geworden. Auch die Stadt habe damals Fehler gemacht. "Wir haben aus den Fehlern gelernt. Sie werden sich nicht wiederholen", versprach Pöker.

Zu den Rednern gehörte auch der heute 39-jährige Nguyen do Thinh. Er war einer der etwa 120 Vietnamesen, die damals zur Zielscheibe des Mobs geworden waren. Bewegt schilderte Thinh das brutale Vorgehen der Randalierer.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen