Politik

Zehn Jahre nach den Krawallen Erinnerung in Rostock

Die Bilder aus Rostock, die vor zehn Jahren um die Welt gingen, schienen unfassbar: Über Tage hinweg terrorisierte ein ausländerfeindlicher Mob die Asylbewerber in einer zentralen Aufnahmestelle im Stadtteil Lichtenhagen. Brandsätze flogen und die Flüchtlinge entgingen nur knapp dem Tod. Die Polizei ließ die Randalierer gewähren, Anwohner und Schaulustige klatschten den Gewalttätern vielfach Beifall.

Zehn Jahre später hat Rostock mit einer Gedenkveranstaltung an die Vorfälle erinnert. Geladen waren 200 in- und ausländische Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Rostocks Oberbürgermeister Arno Pöker (SPD) sagte, im August 1992 sei Lichtenhagen zum Schauplatz rechtsextremer Gewalt und menschenverachtenden Hasses geworden. Auch die Stadt habe damals Fehler gemacht. "Wir haben aus den Fehlern gelernt. Sie werden sich nicht wiederholen", versprach Pöker.

Zu den Rednern gehörte auch der heute 39-jährige Nguyen do Thinh. Er war einer der etwa 120 Vietnamesen, die damals zur Zielscheibe des Mobs geworden waren. Bewegt schilderte Thinh das brutale Vorgehen der Randalierer.

Am Samstag werden in Lichtenhagen rund 10.000 Menschen zu einem Friedensfest erwartet, mit dem ebenfalls den Krawallen gedacht werden soll. Zu der Veranstaltung haben etwa 80 Initiativen, Institutionen und Unternehmen aufgerufen. Für die Bundesregierung nimmt Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) teil.

Quelle: ntv.de

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