Politik

Ex-NATO-Generalsekretär Rasmussen: Deutschland muss "Leopard" liefern

Rasmussen bei einem Besuch im ukrainischen Irpin im Juli diesen Jahres.

Rasmussen bei einem Besuch im ukrainischen Irpin im Juli diesen Jahres.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Der frühere NATO-Generalsekretär Rasmussen fordert von westlichen Regierungen die Lieferung von Waffensystemen mit höherer Reichweite an die Ukraine - und von Deutschland explizit die Lieferung von "Leopard"-Panzern. Rasmussen appelliert an Scholz und hat auch eine Botschaft für Macron.

Der ehemalige NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sieht die westliche Unterstützung für die Ukraine als unzureichend. In einem Gastbeitrag für den "Tagesspiegel" fordert er die westlichen Regierungen dazu auf, Waffensysteme mit höherer Reichweite an die Ukraine zu liefern - darunter hochentwickelte Luftabwehr- und Raketensysteme, aber auch große Mengen an Munition. "So schwer es auch zuzugeben ist, die Lösung bleibt eine militärische," schreibt Rasmussen.

An die deutsche Bundesregierung appelliert er explizit, sich an die Spitze einer europäischen Koalition zu stellen, die die Ukraine mit "Leopard 2"-Panzern versorge. Dieses Modell sei nach einhelliger Einschätzung am besten für die Bedingungen vor Ort geeignet und auch aufgrund der vorhandenen Logistik- und Reparaturinfrastruktur in Europa die praktischste Lösung. Ein solches Vorgehen würde die NATO strategisch stärken. "Kanzler Scholz, worauf warten Sie noch?", fragt Rasmussen in seinem Beitrag.

Dem US-amerikanischen Auslandssender "Voice of America" sagt Rasmussen Ähnliches: "Die Deutschen sollten schwere 'Leopard'-Panzer liefern, die Ukrainer brauchen diese Panzer dringend."

Botschaft an Macron: "Funktioniert nicht"

Die westlichen Regierungen sollten die Ukraine nicht nur für das Schlachtfeld ausrüsten, sondern auch Sicherheitsgarantien für das Land aussprechen, betont Rasmussen im "Tagesspiegel" weiter. Er kritisiert den Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron von vergangener Woche, Russland Sicherheitsgarantien zu geben. "Meine Botschaft an Präsident Macron lautet: Wir haben dieses Modell ausprobiert - es funktioniert nicht."

In den letzten 30 Jahren habe man Russland immer wieder die Hand gereicht, um es zu ermutigen, ein konstruktiver Partner für die Sicherheit Europas zu sein. Das Verhalten von Wladimir Putin zeige, dass er kein Interesse daran habe, sondern einen neoimperialistischen Kurs verfolge.

(Dieser Artikel wurde am Samstag, 10. Dezember 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, mpe

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