Politik

Anschlag in Nordirland Explosion vor Einkaufszentrum

In Nordirland ist es in den vergangenen Monaten wieder öfter zu Anschlägen nationalistischer Splittergruppen gekommen. In der Nacht detoniert ein Sprengsatz in Londonderry.

Die Seperatisten kämpfen trotz des Friedensabkommens von 1998 weiterhin für ein Ende der britischen Herrschaft.

Die Seperatisten kämpfen trotz des Friedensabkommens von 1998 weiterhin für ein Ende der britischen Herrschaft.

(Foto: AP)

In der nordirischen Stadt Derry ist in der Nacht ein Autobombenanschlag verübt worden. Nach Polizeiangaben explodierte kurz nach Mitternacht ein Kleinwagen vor einem Einkaufszentrum. Verletzt wurde demnach niemand, allerdings weckt die Reihe von Anschlägen Ängste vor einer neuen Welle der Gewalt in der britischen Provinz.

Bei der Explosion sei "erheblicher Sachschaden" entstanden, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei habe eine Stunde vor dem Anschlag einen anonymen Hinweis erhalten und das Gelände abgesperrt. Dutzende Wohnhäuser in der Umgebung mussten den Angaben zufolge evakuiert werden.

In den vergangenen Wochen hatten mehrere Anschläge und Anschlagsversuche Nordirland in Unruhe versetzt. Mitte August entkamen drei Kinder in Lurgan im Bezirk Armagh wie durch ein Wunder mit leichten Verletzungen, als eine Bombe in einer Tonne explodierte. Außerdem wurden im August ein Armeeoffizier, eine Polizistin und ein ziviler Mitarbeiter der Polizei in Nordirland Ziel von Attentaten oder Attentatsversuchen. Für die Taten werden Gegner des Friedensprozesses in Nordirland verantwortlich gemacht.

Der Konflikt zwischen pro-britischen Protestanten und irisch-nationalistischen Katholiken mit insgesamt 3500 Toten war 1998 nach drei Jahrzehnten durch das sogenannte Karfreitagsabkommen beendet worden. Während die katholische Untergrundorganisation Irische Republikanische Armee (IRA) der Gewalt abschwor, versucht eine kleine Gruppe von ehemaligen Mitgliedern weiter, gewaltsam ihre Ziele durchzusetzen. Angesichts der neuen Gewalt hatten die britischen Behörden die Terrorwarnstufe Ende September angehoben.

Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP

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