Politik

Habeck soll Alternative vorlegen FDP pocht auf AKW-Weiterbetrieb

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Die Laufzeit der drei verbliebenen Atomkraftwerke wurde bis zum 15. April verlängert.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Fronten in der Ampel im Streit um den Atomausstieg bleiben verhärtet. FDP-General Djir-Sarai fordert die Ampel-Partner zum Umdenken auf. Seine Partei erwarte ein Konzept von Wirtschaftsminister Habeck dazu, wie der wegfallende Strom kompensiert werden soll.

Die FDP hält ihren Druck auf die Koalitionspartner SPD und Grüne für eine Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke aufrecht. "Die FDP steht weiterhin für eine Laufzeitverlängerung der drei verbliebenen Kernkraftwerke über den April 2023 hinaus zur Verfügung", sagte Generalsekretär Bijan Djir-Sarai in Berlin.

Neben der Strompreisentwicklung beobachte seine Partei mit Sorge, dass die CO2-Emissionen nicht schnell genug sänken, weil zu viel Kohle verbrannt werden müsse. "Wir wollen für unser Land eine Energieversorgung, die sauber, sicher und bezahlbar ist", betonte Djir-Sarai.

Dass sich in diesem Winter Millionen Menschen um ihre Stromrechnung sorgten, sollte nach seinen Worten Anlass genug sein, parteitaktische Positionen zu überdenken. "Andernfalls sehen wir den Wirtschaftsminister in der Pflicht, den Menschen zu erklären, wie er die Strommengen ersetzen will, die durch den Ausstieg wegfallen. Wir wünschen uns dazu ein Konzept bis zum Jahreswechsel."

Eigentlich hätten die drei verbliebenen Atomkraftwerke am 31. Dezember vom Netz gehen sollen. Wegen der Energiekrise als Folge des Ukraine-Krieges wurde ihre Laufzeit bis zum 15. April verlängert. Gegen einen Weiterbetrieb über dieses Datum hinaus sträuben sich vor allem die Grünen. Sie halten die dauerhafte Nutzung der Atomkraft für unverantwortlich - unter anderem aufgrund des langfristig ungeklärten Umgangs mit radioaktivem Atommüll sowie potenzieller Gefahren durch Technikpannen, Anschläge und Cyber-Attacken mit unkalkulierbaren Folgen.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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