"Das Problem ist der Islam" Fanatismus-Debatte
30.09.2006, 09:01 UhrCDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sieht im Islam den Hauptverursacher für religiös motivierte Gewalt in der Welt. "Brennende Fahnen und aufgehetzte Massen zeigen nur den sichtbaren Teil des Fanatismus. Das Problem religiös motivierter Gewalt ist heute fast ausschließlich ein Problem des Islam. Im Übrigen sind vielfach die Opfer die Muslime selbst", schrieb Pofalla in einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag".
Zugleich verbat es sich der CDU-Generalsekretär, als Christ von Muslimen als "Ungläubiger" beleidigt zu werden. Pofalla: "Die Beleidigung, dass wir Christen von Muslimen als 'ungläubig' bezeichnet werden, beschwert den Dialog."
Der Generalsekretär verlangte von den Muslimen stärkere Kritikfähigkeit und vom Westen mehr Engagement im Kampf für diese Werte. Pofalla schrieb: "Die muslimische Seite muss bereit sein, Kritik anzunehmen. Und wir müssen bereit sein, für unsere christlich geprägten westlichen Werte einzustehen. Die über Jahre zelebrierte rot-grüne Multikulti-Ideologie hat den Eindruck vermittelt, wir müssten für unsere Werte gar nicht mehr kämpfen. Das war ein Riesenirrtum. Wir lassen uns das Gut der freien Meinungsäußerung durch keinen noch so wütenden Protest irgendwo auf der Welt nehmen!"
Auch der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber appellierte an die Christen, stärker für eigene Werte einzutreten. "Dialog der Kulturen ist nicht eine Art Kompromiss zwischen Werteordnungen", sagte der bayerische Ministerpräsident dem Magazin "Focus".
Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus sprach von einem ungleichen Kampf, den die Islamisten und die westliche Welt austrügen. "Denn Gewalt können und wollen wir nicht mit Gewalt vergelten." Als Politiker überlege man sich inzwischen sehr genau, was man zu diesem Thema sagen könne, ohne gleich zur Zielscheibe zu werden.
Vertreter des Staats und der in Deutschland lebenden Muslime hatten am Mittwoch auf der erstmals tagenden Islam-Konferenz in Berlin über Schritte für ein besseres Miteinander beraten. Die Teilnehmer sprachen sich für die Wiederaufführung der Mozart-Oper "Idomeneo" aus, die die Deutsche Oper aus Sorge vor islamistischen Anschlägen bis auf weiteres aus dem Spielplan genommen hatte. Gegen die Absetzung hatte es einen Sturm der Entrüstung quer durch Parteien und gesellschaftliche Gruppen gegeben.
Quelle: ntv.de