Politik

Opferfotos mittlerweile gelöscht Foley-Eltern empören sich über Le Pen

Marine Le Pen veröffentlichte bei Twitter schockierende Bilder von IS-Opfern.

Marine Le Pen veröffentlichte bei Twitter schockierende Bilder von IS-Opfern.

(Foto: REUTERS)

Die umstrittene Marine Le Pen sorgt mal wieder für Aufregung. Die Vorsitzende der Partei Front National veröffentlicht Fotos von Opfern der Terrormiliz Islamischer Staat - darunter ein Bild der enthaupteten Leiche von James Foley. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Die Eltern des in Syrien ermordeten US-Journalisten James Foley haben sich empört über die französische Rechtsextremistin Marine Le Pen gezeigt, die ein Foto seiner enthaupteten Leiche veröffentlicht hatte. Der Journalist war im November 2012 im Norden Syriens entführt worden und im August 2014 von IS-Kämpfern ermordet worden. Das Video der Tat hatte weltweit für Empörung gesorgt.

"Wir sind zutiefst schockiert über den Gebrauch, der von Jim zum politischen Nutzen von Le Pen gemacht wird und hoffen, dass das Foto unseres Sohnes, sowie zwei weitere explizite Bilder umgehend zurückgezogen werden", erklärten John und Diane Foley. Die Taten von Le Pen widersprächen allem, wofür ihr Sohn gestanden habe.

Premierminister reagiert scharf

Marine Le Pen hatte am Mittwoch drei Bilder von Gewalttaten der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat auf Twitter veröffentlicht. Die Vorsitzende des rechtsextremen Front National reagierte damit auf einen Journalisten, dem sie vorwarf, eine Parallele zwischen ihrer Partei und der IS-Miliz gezogen zu haben. Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin Ermittlungen wegen der "Verbreitung von Gewaltbildern" ein.

Premierminister Manuel Valls verurteilte die Veröffentlichung scharf. Le Pen ließ die Fotos aber trotz der Kritik zunächst stehen, hat sie aber mittlerweile gelöscht. Die Politikerin erklärte dazu: "Ich wusste nicht, dass es ein Foto von James Foley war. Es ist über Google jedem zugänglich. Ich habe heute Morgen erfahren, dass seine Familie von mir verlangt, es zu löschen."

Quelle: ntv.de, tno/AFP

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