Politik

125 Kilogramm TNT dabei Franzose wollte 15 Anschläge verüben

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Der Geheimdienst nimmt in der Ukraine einen Franzosen fest. Der Mann soll mehrere Anschläge während der Fußball-EM in Frankreich geplant haben. Sein Motiv ist offenbar rechtsextremer Natur.

In der Ukraine ist ein Franzose festgenommen worden, der bis zu 15 Anschläge vor und während der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich geplant haben soll. Das erklärte der ukrainische Geheimdienst (SBU). Der französische Staatsbürger wurde bereits am 21. Mai am Kontrollpunkt Jahodyn an der polnischen Grenze festgenommen, nachdem er monatelang unter Beobachtung gestanden hatte. Er habe mehrere Waffen bei sich gehabt, wie es hieß. Im April habe er diese "unter der Kontrolle des SBU" getestet.

Das Waffenarsenal des festgenommenen Franzosen.

Das Waffenarsenal des festgenommenen Franzosen.

(Foto: AP)

Bei dem Festgenommenen wurden den Angaben zufolge fünf Kalaschnikow-Sturmgewehre mit je 1080 Schuss Munition, fünf Panzerfäuste, 125 Kilogramm Sprengstoff mit Zündern und 20 Sturmhauben beschlagnahmt. Zum Motiv des Mannes sagte der Leiter des Geheimdienstes, Wasili Gritsak: "Der Franzose sprach negativ über die Handlungen seiner Regierung, Masseneinwanderung, die Verbreitung des Islam und die Globalisierung, und er sprach auch über Pläne, mehrere Terrorangriffe auszuführen."

Die EM beginnt an diesem Freitag. Nach den schweren Terroranschlägen von Paris im November 2015 findet das Fußballfest unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt. "Ziele sollten - wie seltsam das auch klingen mag, doch das ist alles dokumentiert - eine islamische Moschee, eine jüdische Synagoge, eine Einrichtung, die Steuern von den Bürgern Frankreichs eintreibt, und viele andere Orte sein", sagte Grizak der Agentur Interfax zufolge. Worauf sich diese Erkenntnisse gründeten, blieb zunächst offen.

Eine russische Falle?

Wie Gritsak weiter erklärte, soll der Festgenommene illegal bewaffnete Gruppen in der Ukraine kontaktiert haben. Einem ukrainischen Bürger soll er 3000 Euro für den Schmuggel über die EU-Grenze geboten haben. "Deswegen meinen wir, dass es eine 'Falle' russischer Geheimdienste sein könnte", sagte der SBU-Chef. Bei Beobachtern warf diese Darstellung Zweifel auf. In die Ukraine sei der Mann als angeblicher Freiwilliger gekommen, um sich an den Kämpfen der Regierungstruppen gegen prorussische Separatisten im Osten des Landes zu beteiligen. In ukrainischen Medien schlug die Nachricht von der Festnahme zunächst keine großen Wellen.

Vergangenen Freitag hatten die Vereinten Nationen dem ukrainischen Geheimdienst vorgeworfen, Geheimgefängnisse zu betreiben und Gefangene zu foltern. Seit Beginn des Krieges im Donbass hat der illegale Umlauf von Waffen in der Ex-Sowjetrepublik massiv zugenommen.

Quelle: ntv.de, kpi/jug/dpa/AFP/rts

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