Politik

Prognose zur Wahl 2017 Frauenanteil im Bundestag wird wohl sinken

Die Grünen - hier Katrin Göring-Eckardt und Claudia Roth - sind die einzige Partei im Bundestag mit mehr weiblichen als männlichen Abgeordneten.

Die Grünen - hier Katrin Göring-Eckardt und Claudia Roth - sind die einzige Partei im Bundestag mit mehr weiblichen als männlichen Abgeordneten.

(Foto: picture alliance / Nicolas Armer)

Frauen sind in deutschen Parlamenten stark unterrepräsentiert. Eine neue Prognose zeigt: Nach der Wahl im September könnten so wenige weibliche Abgeordnete im Bundestag sitzen wie zuletzt vor 15 Jahren. An diesem Negativtrend ist nicht allein die AfD schuld.

Im nächsten Bundestag werden einem "Spiegel"-Bericht zufolge voraussichtlich so wenige Frauen sitzen wie zuletzt vor 15 Jahren. Das ergeben Berechnungen auf der Internetplattform Mandatsrechner.de auf Grundlage aktueller Umfragewerte und Listenaufstellungen der Parteien. Im kommenden Parlament würden demnach nach aktuellen Hochrechnungen nur rund 32 Prozent der Mandate an Frauen gehen, aktuell sind es 37,1 Prozent.

Grund dafür ist nicht allein die AfD, bei der fast nur Männer auf den aussichtsreichen Listenplätzen für die Bundestagswahl stehen, sondern auch FDP und Union. Nach aktueller Lage würden es demnach bei der FDP nur 13 Frauen in den Bundestag schaffen, aber 42 Männer. Bei der Union würde der Anteil der Frauen von 26 auf 20 Prozent schrumpfen. Nur bei den Grünen (58 Prozent), der Linken (53 Prozent) und der SPD (44 Prozent) bliebe der Frauenanteil nahezu gleich.

"Frauen sind zur Zeit in allen Parlamenten von den Kommunen bis zum Bund massiv unterrepräsentiert", sagte Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt dem "Spiegel". Damit sich das ändert, möchte ihre Partei in der nächsten Legislaturperiode prüfen, "welche verfassungsgemäßen Möglichkeiten es gibt, den Frauenanteil in den Parlamenten zu erhöhen, und ob beispielsweise ein Paritätsgesetz helfen kann, diesen unangemessenen Zustand abzustellen".

Ein solches Gesetz könnte - wie etwa in Frankreich - den Parteien vorschreiben, ihre Kandidatenlisten entsprechend zu besetzen, oder die staatliche Parteienfinanzierung an die Geschlechterverteilung koppeln.

Quelle: ntv.de, lou/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen