Abu-Sayyaf-Opfer fliegen heim Freigelassene Geiseln wieder in Deutschland
22.10.2014, 22:39 UhrNach sechs Monaten Todesangst kommen zwei entführte Deutsche wieder in ihrem Heimatland an. Vermutlich zahlte die Regierung Millionen für die Freilassung. Die beiden können nun aufatmen - viele Menschen befinden sich aber noch in der Gewalt der Islamisten.
Zwei auf den Philippinen freigekommene deutsche Entführungsopfer sind wieder in der Heimat. Dies bestätigte das Auswärtige Amt in Berlin, ohne Details zu nennen. Der 72-Jährige aus dem Rheingau und seine 55 Jahre alte Partnerin befanden sich sechs Monate lang in der Hand der islamistischen Gruppe Abu Sayyaf. Sie waren am Dienstag (Ortszeit) von Manila nach Frankfurt/Main geflogen.
Nach Angaben der Kidnapper wurde für die Freilassung eine Millionensumme gezahlt. Das Auswärtige Amt hatte eine mögliche Lösegeldzahlung nicht kommentiert. Mitglieder von Abu Sayyaf hatten das Paar zwischen Palawan und Borneo von seinem Segelboot verschleppt. Nach ihrer Freilassung am vergangenen Freitag waren die Deutschen zunächst in einem Marine-Stützpunkt im südphilippinischen Zamboanga versorgt worden. Dann waren sie in die Hauptstadt Manila geflogen.
Abu Sayyaf kämpft im muslimischen Süden der sonst überwiegend katholischen Philippinen für einen eigenen Staat. Die Gruppe, die auch der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) die Unterstützung zugesagt hat, finanziert sich mit Lösegeld. Mindestens zehn Geiseln sollen derzeit noch in der Gewalt von Abu Sayyaf sein, manche Medien sprechen von 15 weiteren Geiseln. Trotz fortwährender Gefangenschaft seien diese aber in "einigermaßen" guter Verfassung, sagte der philippinische Präsident Benigno Aquino.
Nach Geheimdienstinformationen sind die Geiseln keiner akuten Gefahr ausgesetzt - anders als noch vor kurzem die nun freigelassenen Deutschen, mit deren Tod die Miliz gedroht hatte.
Quelle: ntv.de, fma/dpa