Politik

RTL/ntv Trendbarometer Für die FDP sieht es finster aus

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Parteichef Christian Lindner schafft es nicht, seine Partei aus der Krise zu holen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Corona-Krise verschärft auch die Krise der Liberalen: Würde am Sonntag gewählt, käme die FDP nur noch mit knapper Not über die Fünf-Prozent-Hürde. Parteichef Christian Lindner gelingt es nicht, mit seinen Themen beim Wähler zu punkten. Stattdessen profitiert nur noch die Union vom Ausnahmezustand.

Während die Union ihre starke Position inmitten der Corona-Krise weiter behaupten kann, geht es für die Liberalen noch tiefer in den Umfragekeller. Laut aktuellem RTL/ntv Trendbarometer käme die CDU/CSU, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, auf 39 Prozent der Wählerstimmen. Die FDP läge nur noch bei fünf Prozent - und müsste damit fürchten, nach dem Wahljahr 2013 erneut aus dem Bundestag zu fliegen. Nur noch rund 2,3 Millionen wahlberechtigte Deutsche würden demnach ihr Kreuz bei der Partei machen; vor sieben Jahren waren es nur rund 200.000 Stimmen weniger. Seit der letzten Bundestagswahl 2017 haben die Liberalen mehr als die Hälfte ihrer Wähler verloren - hauptsächlich an die Union und an die Gruppe der Nichtwähler.

Obwohl für die große Mehrheit der befragten Bundesbürger nach wie vor die Coronavirus-Pandemie das bestimmende Thema ist (68 Prozent), schaffen es die Liberalen um Parteichef Christian Lindner augenscheinlich nicht, mit ihrer regierungskritischen Linie zu den Deutschen durchzudringen - und das, obwohl eine wirtschaftsfreundliche Partei in der Wirtschaftskrise gut Punkte machen könnte. Doch die politische Kompetenz, dem Land aus der Krise zu helfen, sehen die befragten Bürger stattdessen zu 46 Prozent bei der Union. Weder SPD (7 Prozent) noch Grüne (5 Prozent) kommen auch nur in die Nähe dieser Vertrauenswerte - geschweige denn die FDP.

Das ist auch deshalb erstaunlich, weil immerhin die Hälfte der befragten Bundesbürger davon ausgeht, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland in den kommenden Jahren weiter verschlechtern wird. Nur etwas mehr als jeder Vierte (26 Prozent) rechnet mit einer Verbesserung der Situation. Immerhin 22 Prozent der Befragten erwarten, dass sich gar nichts ändern wird.

SPD bleibt trotz Regierungsarbeit schwach

Neben den Liberalen und der SPD ist die AfD eine weitere Partei, die seit der Bundestagswahl 2017 in der Wählergunst deutlich an Zuspruch eingebüßt hat. Während die FDP seither 5,7 Prozentpunkte verlor und die SPD sogar 6,5 Prozentpunkte, liegt auch die AfD trotz eines geringen Zuwachses in der vergangenen Woche mit 9 Prozent weiterhin 3,6 Prozentpunkte unter dem Ergebnis der letzten Wahl. Die SPD muss sich trotz der eigenen Impulse im Corona-Hilfspaket weiter mit 14 Prozent begnügen, die Grünen kommen noch auf 18 Prozent (plus ein Prozentpunkt) und die Linke stagniert bei acht Prozent.

Abgesehen von CDU und CSU kann damit keine einzige Partei in der Krise punkten. Würde am Sonntag gewählt, erhielte die Union einen klaren Regierungsauftrag - und könnte sowohl mit den Grünen als auch der SPD eine Koalition bilden. Für die Neuauflage einer schwarz-gelben Regierung dürfte es auf absehbare Zeit hingegen keine Chance mehr geben.

Quelle: ntv.de, jug

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