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"Absolut inakzeptabel" Gericht bestätigt Todesurteil gegen Deutsch-Iraner

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Sharmahd wurde wegen der Beteiligung an einem Anschlag auf eine Moschee 2008 zum Tode verurteilt.

Sharmahd wurde wegen der Beteiligung an einem Anschlag auf eine Moschee 2008 zum Tode verurteilt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Als der Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd zum Tode verurteilt wird, ist die Empörung in Deutschland groß. Nun bestätigt der Oberste Gerichtshof im Iran die Entscheidung in letzter Instanz. Die Hinrichtung soll vorbereitet werden.

Das Oberste Gericht im Iran hat die Todesstrafe gegen den Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd wegen Terrorvorwürfen bestätigt. Die Maßnahmen für die Hinrichtung sollten "ergriffen werden", sagte ein Justizsprecher in Teheran. Der 68-jährige Sharmahd war im Februar in Teheran der Beteiligung an einem Anschlag auf eine Moschee in der südiranischen Stadt Schiras im April 2008 schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt worden.

Die iranische Justiz beschuldigt Sharmahd zudem, Kontakte zu "FBI- und CIA-Offizieren" hergestellt und "versucht zu haben, mit Agenten des israelischen Mossad in Kontakt zu treten". Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte das Urteil als "absolut inakzeptabel" kritisiert. Berlin wies im Anschluss zwei iranische Diplomaten aus, Teheran revanchierte sich mit der Ausweisung zweier deutscher Diplomaten.

Der Iran hatte Sharmahds Festnahme im August 2020 bekannt gegeben. Nach Angaben seiner Familie wurde der Oppositionelle, der zuletzt in den USA lebte, bei einem Zwischenstopp in Dubai vom iranischen Geheimdienst in den Iran verschleppt. Im Januar sorgte der Iran mit der Hinrichtung des früheren britisch-iranischen Politikers Alireza Akbari international für Empörung, der wegen Spionage verurteilt worden war.

Derzeit sind im Iran mindestens 16 Menschen mit westlicher Staatsbürgerschaft inhaftiert, darunter sechs Franzosen. Die meisten von ihnen haben auch die iranische Staatsbürgerschaft. Der Iran erkennt doppelte Staatsbürgerschaften allerdings nicht an.

Quelle: ntv.de, lar/AFP

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