Politik

Europol: 15.000 Verdächtige Gewinne der Schleuser steigen rasant

Die billigen "Rettungs"-Westen und Boote, mit denen Kriminelle Flüchtlinge ausstatten, sind oft kaum schwimmfähig.

Die billigen "Rettungs"-Westen und Boote, mit denen Kriminelle Flüchtlinge ausstatten, sind oft kaum schwimmfähig.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Zahl der Flüchtlinge, die Deutschland erreichen, ist stark zurückgegangen. Das Geschäft der Menschenschmuggler allerdings blüht mehr denn je. Laut der EU-Polizeibehörde Europol haben die Schleuser ihre Gewinnspanne vervielfacht.

In der Schleuserkriminalität werden nach Angaben der europäischen Polizeibehörde Europol zunehmend auch Drogenhändler und Menschenhändler aktiv. Als Grund nannte Michael Rauschenbach, Abteilungsleiter für Organisierte Kriminalität bei Europol, in den Zeitungen der Funke Mediengruppe wachsende Gewinne der Täter. "Schwerkriminelle versuchen, immer größere Gewinne zu verbuchen."

"Während Anfang 2015 die Preise der Migranten für eine Flucht aus einem afrikanischen Staat über das Mittelmeer bis nach Europa im Durchschnitt zwischen 3000 und 5000 Euro gekostet haben, zahlen Migranten jetzt schon den gleichen Preis für nur eine Etappe dieser Flucht", sagte er. Die EU-Polizeibehörde Europol schätzt dem Bericht zufolge, dass 90 Prozent der Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa die Dienste von Schmugglern nutzten. Diese sollen im Jahr 2015 drei bis sechs Milliarden Euro umgeschlagen haben.

"Die Qualität der Boote wird schlechter, das Material ist billig, und die Boote sind überwiegend miserabel zusammengebaut", erklärte Rauschenbach. Schwimmwesten seien von schlechter Qualität und teils nicht einmal schwimmfähig. "Das ist ein brutales Geschäft der Schlepper", sagte der Europol-Experte.

Ein Trend der "Schwerkriminellen" sei die Fälschung von Dokumenten wie Ausweisen oder Asylanträgen. Europol ermittelte nach Rauschenbachs Angaben in Zusammenarbeit mit den Polizisten der EU-Staaten im vergangenen Jahr 15.000 Tatverdächtige im Zusammenhang mit Migrantenschmuggel.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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