Euro-Club Grünes Licht für Malta und Zypern
16.05.2007, 13:10 UhrMalta und Zypern können der Euro-Zone beitreten und den Euro zum 1. Januar 2008 als gesetzliches Zahlungsmittel einführen. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die EU-Kommission gaben am Mittwoch grünes Licht für die Aufnahme der beiden Inselrepubliken im Mittelmeer in den Währungsraum. Im Juli werden dann die EU-Finanzminister die letzten Wechselkursraten des zyprischen Pfundes und der maltesischen Lira zum Euro festlegen.
Mit Malta und Zypern werden 15 der 27 EU-Länder zur Euro-Zone gehören, in der 318 Millionen Menschen leben. Die Bedeutung der beiden vornehmlich vom Tourismus lebenden Inseln für die Euro-Zone ist aber relativ gering: Auf Malta und Zypern leben zusammen 1,5 Millionen Menschen, die 0,2 Prozentpunkte zur Wirtschaftsleistung der Euro-Zone von acht Billionen Euro beitragen werden. Zypern ist geteilt. Der griechisch sprechende Teil der Insel trat 2004 der EU bei. Die Regierung im türkisch-sprachigen Nord-Zypern ist international isoliert und wird nur von der Türkei anerkannt.
Die EZB erklärte in Frankfurt, Malta und Zypern sei es gelungen, Pfund und Lira seit 2005 in einem festen Verhältnis zum Euro zu halten. Sie hätten zudem die Inflationsrate unter drei Prozent gedrückt. Die Neuverschuldung liege unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukt. Die Kontrolle der Teuerung hat sich bislang als Problem für Länder mit einer rasch wachsenden Wirtschaft erwiesen und im vorigen Jahr den raschen Beitritt Litauens zur Euro-Zone verhindert.
Von den übrigen EU-Ländern haben nur die Slowakei und Rumänien feste Zieldaten für den Beitritt zur Euro-Zone. Die Slowaken wollen ihre Währung 2009 gegen den Euro eintauschen, die Rumänen peilen dafür 2014 an. Die drei baltischen Republiken Estland, Lettland und Litauen haben wegen ihres starken Wirtschaftswachstums mit hohen Inflationsraten zu kämpfen. Die drei größeren Volkswirtschaften Polen, Ungarn und Tschechien haben ebenfalls keinen festen Termin mehr im Blick. Bulgarien hält einen Beitritt zu Beginn des kommenden Jahrzehnts für möglich.
Quelle: ntv.de