US-Militär-Experiment High-Tech-Schlachtfeld
19.07.2002, 14:14 UhrDie USA bereiten das größte Experiment in der amerikanischen Militärgeschichte vor. In Südkalifornien und Nevada laufen derzeit die Vorbereitungen dafür.
Das Manöver, das nächste Woche beginnt, soll die Strategen in den Führungsstäben und die Soldaten in den Kampfeinheiten fit für das Schlachtfeld der Zukunft machen.
Rund 13.500 Soldaten aus Heer, Marine und Luftwaffe werden bei dem Manöver „Millennium Challenge 2002“ die modernste Ausrüstung testen, die die Militärtechnik derzeit zu bieten hat. Bei den dreiwöchigen Übungen geht es im Kern um den simulierten Umgang mit Massenvernichtungswaffen, um Städtekrieg, die Vereinten Nationen und humanitäre Hilfseinsätze. Geleitet wird Millennium Challenge von dem US-Generalstab in Suffolk im Staat Virginia. Schauplätze der Übung sind die Küste vor San Diego sowie Stützpunkte in Kalifornien und Nevada.
Die Experimente sind Teil der Bemühungen, die US-Streitkräfte nach dem Ende des Kalten Kriegs umzuformen. Aus der schweren, mechanisierten Truppe, die darauf ausgerichtet war, gegen die Sowjetunion zu kämpfen, soll eine mobile High-Tech-Truppe werden, die schnelle Schläge gegen jede mögliche Art von Feind austeilen kann.
„Im Persischen Golf hat es uns Monate gekostet, um alle Soldaten und die notwendige Logistik zu stationieren“, erläutert Tony Billings, Sprecher des US-Generalstabs. „Neue Konzepte sollen dabei helfen, die Vorbereitungszeit dramatisch zu verkürzen und die US-Streitkräfte so zu positionieren, dass sie in der Lage sind, schnell und entscheidend im Zentrum des Feindes zuzuschlagen.“
Gegen "Tyrannen und Terroristen"
US-Präsident George W. Bush hat unterdessen sein entschlossenes Vorgehen gegen "Terroristen und Tyrannen" bekräftigt. Bei einem Truppenbesuch im Bundesstaat New York erklärte Bush, ohne einzelne Staaten beim Namen zu nennen, die USA seien von Regimen bedroht, die nach Massenvernichtungswaffen trachteten und ihre Waffen-Programme vor der Welt versteckten.
"Bei solchen Feinden können wir nicht ruhig da sitzen und auf das Beste hoffen", betonte Bush. Amerika müsse gegen die "schrecklichen Bedrohungen" vorgehen, bevor sie sich voll entfaltet hätten. "Wir werden Diplomatie anwenden, wenn es möglich ist, und Gewalt, wenn es nötig ist."
Quelle: ntv.de