Politik

Nach Eskalation aus Moskau Hofreiter für Kampfpanzer als Antwort

Will Russland noch stärker international isolieren: Anton Hofreiter.

Will Russland noch stärker international isolieren: Anton Hofreiter.

(Foto: picture alliance/dpa)

Dass Kiew nach dem russischen Rachefeldzug Hilfe bei der Luftabwehr braucht, sieht auch die Ampel-Koalition so. Der Grünen-Politiker Hofreiter befürwortet als Reaktion auf Moskaus Eskalation allerdings auch die Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine.

Nach der Serie von russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte dringt der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter auf eine Ausweitung der Rüstungslieferungen an Kiew. "Angesichts der Angriffe des russischen Militärs auf Zivilisten und nichtmilitärische Infrastruktur in der Ukraine müssen Europa und Deutschland noch mehr tun", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Es gilt zu prüfen, ob Luftabwehrsysteme schneller geliefert werden können."

Außerdem müssten "jetzt endlich Schützen- und Kampfpanzer auch westlicher Bauart geliefert werden", verlangte Hofreiter. Die Bundesregierung lehnt es bisher ab, derartiges Militärgerät an die Ukraine zu liefern. Hofreiter forderte außerdem, die Anstrengungen zu verstärken, um "Russland international zu isolieren".

Als Vergeltung für die Bombenexplosion auf der Krim-Brücke vom Samstag hatte Russland am Montagmorgen mehrere Städte in der Ukraine bombardiert. In der Hauptstadt Kiew und im westukrainischen Lwiw schlugen zum ersten Mal seit Monaten wieder Raketen ein, auch viele andere Städte wurden beschossen. Es gab mehrere Tote.

G7-Konferenz: Waffenzusagen an Kiew?

Als Reaktion auf die Angriffe halten die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der sieben großen Industriestaaten (G7) am heutigen Dienstag Sonderberatungen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ab. Laut der Bundesregierung ist eine Videokonferenz am Nachmittag geplant. Deutschland hat derzeit den G7-Vorsitz inne.

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sagte im TV-Sender Welt, es werde bei dem Gespräch Zusagen für eine weitere militärische Stärkung der Ukraine geben. Auch Kiesewetter forderte Panzerlieferungen: Die geplante Lieferung von 50 geschützten Transport-Fahrzeugen vom Typ "Dingo" sei "ein erster Schritt. Aber dann helfen natürlich auch stärker bewaffnete Systeme, wie beispielsweise der Schützenpanzer 'Marder', oder, um Gebiet zu halten, auch der Kampfpanzer 'Leopard'", sagte Kiesewetter.

Iris-T auf dem Weg in die Ukraine

Zuvor hatte bereits Bundesaußenministerin Annalena Baerbock Kiew schnelle Hilfe bei der Luftverteidigung versprochen. "Wir tun alles, um die ukrainische Luftverteidigung schnell zu verstärken", schrieb die Grünen-Politikerin am Montagnachmittag auf Twitter. Sie sprach mit Blick auf das russische Raketenfeuer von Menschen in Todesangst im Kiewer Morgenverkehr und einem Einschlagskrater neben einem Spielplatz und sagte: "Es ist niederträchtig und durch nichts zu rechtfertigen, dass Putin Großstädte und Zivilisten mit Raketen beschießt."

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht bekräftigte ihre vor eineinhalb Wochen in Odessa gemachte Ankündigung bekräftigt: "In den nächsten Tagen steht das erste von vier hochmodernen Iris-T SLM Luftverteidigungssystemen zum wirksamen Schutz für die Menschen in der Ukraine bereit."

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 11. Oktober 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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