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NATO für "Verhältnismäßigkeit" Israel bereitet Bodenmanöver im Gazastreifen vor

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Israelische Soldaten könnten bald auf dem Gebiet des Gazastreifens kämpfen.

Israelische Soldaten könnten bald auf dem Gebiet des Gazastreifens kämpfen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Steht die angekündigte Bodenoffensive Israels bevor? Laut Armeesprecher Hecht muss die politische Führung dies noch entscheiden, das Heer sei aber bereit. NATO-Staaten fordern bei einem möglichen Angriff Israels die Wahrung von "Verhältnismäßigkeit". Waffen liefern sie aber auch.

Die israelische Armee bereitet sich nach dem Großangriff der Hamas auf eine mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen vor. Eine Entscheidung über einen solchen Einsatz sei aber noch nicht getroffen worden, sagte Armeesprecher Richard Hecht. Das Militär warte ab, "was unsere politische Führung" entscheiden werde. "Aber wir bereiten uns auf ein Bodenmanöver vor, falls es beschlossen wird", betonte Hecht. Neben weiteren Luftangriffen seien auch kombinierte Angriffe aus der Luft und vom Meer aus denkbar, fügte er hinzu.

Derzeit konzentriere sich die Armee bei ihren Angriffen auf die Hamas darauf, deren militärische und politische Führung bis hin zum Hamas-Chef im Gazastreifen, Yahya Sinwar, "auszuschalten", sagte Hecht. Diese stünden "in direktem Zusammenhang" mit dem Großangriff auf Israel.

Die NATO-Staaten forderte die israelische Armee aber zugleich zur Wahrung der "Verhältnismäßigkeit" auf. "Israel steht nicht alleine da", erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg beim Treffen der Verteidigungsminister des Bündnisses in Brüssel. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant war per Video zugeschaltet.

Israel habe "das Recht, sich selbst unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit gegen diese ungerechtfertigten Terrorakte zu verteidigen", teilten die NATO-Staaten mit. Sie riefen die Hamas dazu auf, "alle Geiseln unverzüglich freizulassen" und forderten "den größtmöglichen Schutz für Zivilisten". US-Präsident Joe Biden hatte gewarnt, Israel müsse sich "trotz aller Wut und allem Frust" an internationales Recht halten.

Deutschland liefert Munition und Drohnen

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Die USA hatten ihre Militärhilfen für Israel nach dem Angriff bereits verstärkt. Nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat Israel von Deutschland Munition für Schiffe angefragt. "Darüber werden wir uns jetzt mit den Israelis austauschen", sagte Pistorius in Brüssel. Zwei Kampfdrohnen vom Typ Heron TP hatte Deutschland Israel bereits am Vorabend zugesagt.

Die radikalislamische Hamas hatte am Samstag tausende Raketen auf Israel abgeschossen und war mit hunderten Kämpfern in das Land eingedrungen. Die Angreifer töteten nach jüngsten Angaben mehr als 1200 Menschen und nahmen rund 150 Geiseln.

Die israelische Armee entsandte zehntausende Soldaten an die Grenze zum Gazastreifen und nahm das Palästinensergebiet unter Dauerbeschuss. Im Gazastreifen wurden nach Angaben der örtlichen Behörden 1354 Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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