Lachende Emojis für die Hamas Israelisch-arabische Schauspielerin angeklagt
29.10.2023, 17:38 Uhr Artikel anhören
Hegt offenkundig Sympathie für die Geiselnehmer aus Gaza: Maisa Abd Elhadi 2016 in Cannes.
(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)
Nach dem Großangriff der Hamas steht Israel unter Schock. Für die arabisch-israelische Schauspielerin Maisa Abd Elhadi scheinen die Geiselnahmen jedoch ein Grund für Häme zu sein. Ihre Sympathie mit dem Terror hat nun juristische Folgen.
Nach umstrittenen Kommentaren zum Großangriff der Hamas auf Israel vor rund drei Wochen muss sich die bekannte arabisch-israelische Schauspielerin Maisa Abd Elhadi unter anderem wegen "Anstiftung zum Terrorismus" vor Gericht verantworten. Wie das israelische Justizministerium mitteilte, wurde gegen die 37-Jährige vor dem Bezirksgericht in Nazareth eine entsprechende Klage eingereicht.
Nach dem Hamas-Angriff am 7. Oktober hatte Abd Elhadi nach Angaben der Polizei bei Instagram das Foto einer älteren Frau veröffentlicht: Sie wurde von Mitgliedern der radikalislamischen Miliz gemeinsam mit mehr als 220 weiteren israelischen Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dazu schrieb sie: "Diese Dame wird das Abenteuer ihres Lebens erleben" und versah den Kommentar mit lachenden Emojis.
Kurze Zeit später veröffentlichte sie auf Facebook ein Foto einer Planierraupe, mit denen Hamas-Anhänger während des Angriffs den Grenzzaun zwischen dem Gazastreifen und Israel durchbrochen hatten. Dazu schrieb sie in Anspielung auf den Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989: "Lasst es uns nach Berliner Art machen."
"Anstiftung zum Terror"
Die Schauspielerin war bereits am Montag festgenommen und für 48-Stunden festgehalten worden. Mit ihren Veröffentlichungen in den Onlinenetzwerken zeige Abd Elhadi "Sympathie" für "terroristische Handlungen", unterstütze diese und stifte zu ihnen an, erklärte das Justizministerium. Ein Datum für ihren Prozess nannte es noch nicht.
Der israelischen Polizei zufolge wurden seit Beginn des Kriegs mehrere Angehörige der arabischen Minderheit in Israel sowie Palästinenser in Ostjerusalem entlassen, von ihren Universitäten verwiesen oder festgenommen. Auch sie sollen in den Onlinenetzwerken ihre Solidarität mit dem Gazastreifen zum Ausdruck gebracht haben.
Bei ihrem Angriff auf Israel hatte die im Gazastreifen herrschende Hamas israelischen Angaben zufolge etwa 1400 Menschen getötet und rund 230 Menschen als Geiseln verschleppt. Als Reaktion auf den Großangriff riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe auf mutmaßliche Hamas-Ziele. Seit Beginn des Kriegs wurden nach Hamas-Angaben Tausende Menschen durch israelische Angriffe im Gazastreifen getötet. Unabhängig überprüfen lassen sich die Zahlen der Terrororganisation nicht.
Quelle: ntv.de, mau/AFP