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Großangelegte Razzia Israelische Polizei soll Islamisten-Anführer festgenommen haben

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Scheich Raed Salah spricht zu seinen Anhängern auf einem Festival im Jahr 2007.

Scheich Raed Salah spricht zu seinen Anhängern auf einem Festival im Jahr 2007.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wegen Anstiftung zum Terror wird Scheich Raed Salah bereits 2020 verurteilt. Nun erzielt die israelische Polizei nach übereinstimmenden Berichten einen Fahndungserfolg. Demnach wird der Anführer des verbotenen Zweigs der Islamischen Bewegung im Norden Israels festgenommen.

Scheich Raed Salah, Anführer der verbotenen Islamischen Bewegung im Norden Israels, ist nach Medienberichten von der Polizei festgenommen worden. Während der Razzia sei auch sein Haus in der mehrheitlich arabischen Stadt Umm al-Fahm durchsucht worden, berichteten mehrere israelische Medien. Grund für die Festnahme seien "Sicherheitsvergehen", berichtete die Zeitung "Maariv". Die Polizei berichtete von einem Großeinsatz in Umm al-Fahm gegen Kriminalität, erwähnte dabei aber nicht Salahs Festnahme.

Die Islamische Bewegung in Israel war 2015 verboten worden. Scheich Salah wurde 2020 wegen Anstiftung zum Terror zu zwei Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Er war in der Vergangenheit schon mehrfach zu Haftstrafen verurteilt worden. Israel hatte ihm auch vorgeworfen, Geld für die islamistische Terrororganisation Hamas zu sammeln.

Salah selbst, der früher auch Bürgermeister von Umm al-Fahm war, hatte die Vorwürfe über Aufstachelung zum Terror stets bestritten. Seine Anhänger sehen ihn als Verteidiger des palästinensischen Volkes und der religiösen Stätten des Islam.

Die Polizei hatte Salah laut der israelischen Zeitung "Haaretz" bereits 2017 mehrere Straftaten zugeschrieben. Der Scheich habe sich bei mehreren Gelegenheiten an Aufwiegelungen beteiligt, seit der nördliche Zweig der Islamischen Bewegung im Jahr 2015 wegen Aufwiegelung verboten wurde.

Verbindung zu Gewalt auf Tempelberg

Salah habe zu Gewalt angestiftet, indem er die Menschen zum Kampf auf dem Tempelberg aufgerufen habe. Außerdem habe Salah bei einer Beerdigung der drei Angreifer, bei deren Angriff auf dem Tempelberg zwei Grenzpolizisten getötet wurden, eine Predigt gehalten, in der er den Vorfall lobte, hieß es in dem Bericht der Zeitung weiter.

Das Verbot des nördlichen Zweigs der Bewegung, die mit der Muslimbruderschaft verbunden ist, führte zur Schließung der meisten ihrer Einrichtungen. Die Mitgliedschaft in der Bewegung und die Beteiligung an ihr stellen eine Straftat dar. Der Erlass zum Verbot des nördlichen Zweigs sieht auch die Beschlagnahmung seines Vermögens vor. Der südliche Zweig ist hingegen nicht verboten worden.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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