"Kony 2012"-Initiator randaliert nackt Jason Russell in der Psychiatrie
17.03.2012, 09:40 Uhr
Jason Russell
(Foto: REUTERS)
Der Initiator der Kampagne "Kony 2012" gegen den ugandischen Rebellenführer Joseph Kony erleidet offenbar einen Nervenzusammenbruch. In San Diege springt er nackt auf der Straße herum, die Polizei bringt ihn in die Psychiatrie.
Der Mitbegründer der US-Kinderhilfsorganisation "Invisible Children" und Mitinitiator der "Kony 2012"-Kampagne, Jason Russell, ist nach einem Zusammenbruch ins Krankenhaus eingeliefert worden. Das teilte der Chef der Organisation, Ben Keesey, mit. US-Medienberichten zufolge war Russell im kalifornischen San Diego von der Polizei festgenommen worden. Laut der Klatschseite Tmz.com soll er angeblich in der Öffentlichkeit masturbiert und mutwillig Autos beschädigt haben.
Die Polizei habe ihn in psychiatrische Behandlung übergeben, um feststellen zu lassen, ob er für sich oder andere eine Bedrohung darstelle, meldte Tmz.com unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden. Ein Strafverfahren solle nicht eingeleitet werden. Ein von dem Promi-Portal veröffentlichtes Video zeigt einen nackten Mann, der auf offener Straße mit den Händen auf den Boden schlägt. Dabei soll es sich um den 33-jährigen Russell handeln.
Keesey teilte auf der Homepage der Organisation mit: "Jason Russell wurde gestern leider wegen Erschöpfung, Dehydration und Mangelernährung ins Krankenhaus gebracht." Die vergangenen zwei Wochen hätten allen Mitarbeitern der Organisation emotional viel abverlangt, insbesondere Russell. "Und dieser Tribut hat sich unglücklicherweise in dem gestrigen Vorfall manifestiert", so Keesey weiter.
"Invisible Children" hat in den vergangenen Wochen mit der Internet-Kampagne "Kony 2012" weltweit Aufsehen erregt. In einem halbstündigen Video (rechts) fordert die Organisation die Festnahme des ugandischen Rebellenführers Joseph Kony. Er soll für den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen als Kindersoldaten verantwortlich gemacht werden. Der bei YouTube veröffentlichte Film wurde bereits mehr als 80 Millionen Mal abgerufen.
Von Experten wird die Kampagne kontrovers diskutiert. Während die einen es generell begrüßen, dass damit das öffentliche Interesse auf den Kindersoldaten-Missbrauch gelenkt werde, kritisieren andere die hochemotionale, aber wenig fundierte Darstellung des Problems. Außerdem waren Bedenken an der Finanzierung von "Invisible Children" und der Verwendung von Spendengeldern aufgekommen.
Quelle: ntv.de, dpa