Waffenfunde in Afghanistan Karsai unter US-Schutz
24.08.2002, 11:54 UhrMitglieder des diplomatischen Sicherheitsdienstes der USA sollen im kommenden Monat die US-Truppen ablösen, die derzeit den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai beschützen. Die dem amerikanischen Außenministerium unterstellten Einheiten sollen - wie zuvor die Soldaten - die afghanische Regierung in den Stand versetzen, "ohne Angst vor terroristischer Vergeltung arbeiten zu können", sagte eine Sprecherin des Ministeriums.
Die Amerikaner hatten den Schutz für den afghanischen Staatschef nach dem Mord an seinem Stellvertreter Abdul Kadir Anfang Juli übernommen. Die Arbeit, deren Ziel auch die Ausbildung afghanischer Leibwächter für Karsai sei, ist zunächst auf ein Jahr angelegt.
Vizepräsident Kadir war am 6. Juli vor seinem Büro von zwei Männern erschossen worden. Er hatte zum Zeitpunkt der Tat keine Leibwächter bei sich; die Täter wurden nicht gefasst.
Waffenlager ausgehoben
Unterdessen sind in Afghanistan nach zahlreichen Waffenfunden insgesamt 16 Verdächtige festgenommen worden. Bei Asadabad in der ost-afghanischen Provinz Kunar wurden vier Männer nach einem Granatenanschlag auf einen US-Stützpunkt festgenommen, ein Granatwerfer wurde sichergestellt. Bereits am Donnerstag waren in der Region zwölf Menschen festgenommen worden.
Zwei weitere Waffenlager wurden bei Sormat in der Provinz Paktia ausgehoben, und auch in der südlichen Provinz Sabul fanden Spezialeinheiten der US-Armee Munition. Sieben Frauen, die Granaten unter ihren Burkas versteckt hatten, wurden nicht festgenommen. Die Waffenfunde waren Teil einer groß angelegten Militäroperation, die am vergangenen Sonntag begonnen hatte.
Quelle: ntv.de