Politik

Verhör-Filme im Pentagon Keine Folter-Hinweise

Erstmals hat das US-Verteidigungsministerium nach einem Bericht der "New York Times" offiziell das Filmen von Verhören von Terrorverdächtigen zugegeben. Wie das Blatt unter Berufung auf einen Militärsprecher schreibt, liegen dem Pentagon etwa 50 Videobänder von Vernehmungen von zwei Verdächtigen vor. Nur in einem Fall sei der bei der Vernehmung laut singende Verdächtige härter angefasst worden, als ihm der Mund mit Klebeband verschlossen wurde. Jedoch seien keine Hinweise auf Folter zu sehen.

Nach der im Dezember vergangenen Jahres bekanntgewordenen Affäre um zerstörte Videomitschnitte des Geheimdienstes CIA von "harschen" Verhören mutmaßlicher Terroristen habe das Pentagon im Januar eine groß angelegte Suche nach möglichen Aufnahmen eingeleitet. Es sei in allen Militäreinrichtungen vom Irak bis zum Gefangenenlager Guantnamo Bay auf Kuba nach Filmmitschnitten geforscht worden. Zurzeit scheine es, dass seit 2001 nur ein kleiner Teil der zehntausenden Verhöre weltweit mitgeschnitten wurden, schreibt das Blatt.

Die US-Bundespolizei FBI hatte in den vergangenen Jahren harsche Praktiken von Ermittlern in Guantnamo dokumentiert.

Die CIA darf weiter umstrittene Verhörmethoden anwenden, zu denen auch das berüchtigte "Waterboarding", das simulierte Ertränken, gehört. Gegner der Methode verfehlten im Repräsentantenhaus eine Zwei-Drittel-Mehrheit, die das Veto von US- Präsident George W. Bush gegen ein gesetzliches Verbot aufgehoben hätte.

Quelle: ntv.de

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